Innenminister Strobl berichtet von Verschiebung bei Verbrechen im Land
STUTTGART (lsw) - Die Kriminalität im Land verschiebt sich nach Angaben von Innenminister Thomas Strobl (CDU) in Zeiten der Corona-Pandemie. „Die Trends bei den Straftaten, die wir bislang im öffentlichen Raum feststellen mussten, also etwa Aggressionsdelikte und Sexualstraftaten, gehen in vielen Bereichen nach unten. Auch der Wohnungseinbruchsdiebstahl geht weiter zurück“, teilte er am Mittwoch mit. Dafür komme es vermehrt zu häuslicher Gewalt. „Wir haben Hinweise, dass bei verschiedenen Frauenberatungsstellen im Land eine höhere Anfrage- und Beratungsdichte als bislang wahrgenommen wird.“Auch Kriminelle nutzten die Notlage aus:
Fake-Gesundheitsamt:
Betrüger gaben sich im Raum Tuttlingen am Telefon als Mitarbeiter des Gesundheitsamtes aus und forderten zu Corona-Tests zum Preis von bis zu 7000 Euro auf.
Falscher Vodafone-Mitarbeiter:
Vermeintliche Mitarbeiter von Vodafone
kontaktieren verstärkt potenzielle Opfer. Wegen der Ausgangsbeschränkungen sei das Netz überlastet, behaupten sie. Der Anrufer müsse vorbeikommen, um neue Leitungen zu legen und den Router auszutauschen. So verschaffen sich die Betrüger Zugang zur Wohnung.
Weil die Schule derzeit ausfällt, bewegen Abzocker Eltern am Telefon dazu, überteuerten Nachhilfeunterricht für die Kinder zu buchen. Das LKA berichtet von Fällen, in denen monatliche Abo-Verträge in Höhe von über 1200 Euro abgeschlossen wurden. Nachhilfelehrer kreuzten dann nicht auf oder es bestünden erhebliche Zweifel, ob der Unterricht qualitativ den Ansprüchen genüge.
Die Beamten berichten auch von erpresserischen Mails. Unbekannte fordern etwa die Überweisung von 4000 Dollar in der Kryptowährung Bitcoin innerhalb von 24 Stunden ansonsten werde die ganze Familie des Angeschriebenen mit dem Coronavirus infiziert.
Teure Nachhilfe: Erpressung mit Ansteckung: