An Weihnachten soll Wiedereröffnung sein
Warum das Gotteshaus in Amtzell ab Dienstag nach Ostern ganz geschlossen bleibt
AMTZELL - Die Kirche St. Johannes & St. Maritius in Amtzell wird seit Juni 2019 saniert. Nachdem die Tragwerkskonstruktion im Dachbereich instandgesetzt und das Dach über dem Chorraum eingedeckt wurde, geht es jetzt an die Innenrenovation. Ab Dienstag nach Ostern bleibt deshalb das Gotteshaus geschlossen. Pfarrer Matthias Hammele hofft, zu Weihnachten Wiedereröffnung feiern zu können.
Erstmals 1236 erwähnt, wurde die Pfarrkirche im Laufe der Jahrhunderte mehrmals ausgebaut, umgebaut und saniert. Vor noch nicht allzu langer Zeit ergaben Untersuchungen, dass sich die Westseite der Kirche um 50 Zentimeter nach außen geneigt hatte. Mit anderen Worten: Die Statik des Gebäudes war massiv gefährdet. Lange wurde geplant und eine Kostenschätzung in Höhe von rund zwei Millionen Euro aufgestellt. Davon muss die Kirchengemeinde 200 000 Euro selbst an Spenden aufbringen.
„Jetzt ist das Kircheninnere an der Reihe“, war von Pfarrer Hammele zu erfahren. Und er schilderte die Vorgehensweise so: „Im Moment werden die Wände gereinigt. Damit vor allem die Licht- und Tonarbeiten beginnen können und der Raum so gestaltet wird, dass er den Anforderungen auch noch in 30 oder sogar 50 Jahren standhalten kann, schließen wir das Gotteshaus ab Dienstag nach Ostern.“
Ein kreatives Team von Mitgliedern der Kirchengemeinde hat Überlegungen dazu angestellt, wie „mehr Flexibilität im Feiern“erreicht werden kann. Dabei ist ebenso an einen Beamer gedacht, der die zu singenden Lieder an eine Leinwand projizieren kann, wie grundsätzliche Überlegungen in Richtung „alternative Formen des Gottesdienstes“und „den Glauben neu entdecken“gehen. Das alles natürlich in Absprache mit dem Landesdenkmalamt.
Um bis zum Abschluss der Arbeiten auch weiterhin einen „liturgischen Raum“, einen „Ort des Gebetes“zu haben, wird die Heilig-KreuzKapelle auf dem Kapellenberg ab Ostern geöffnet sein. „Solange es nicht öffentlich möglich ist, werde ich hier allein Heilige Messe feiern“, erklärt der Priester. Danach sollen sich die Gläubigen dann im „Haus der Gemeinde“versammeln. Pfarrer Matthias Hammele beendet das telefonisch geführte Gespräch mit der Feststellung: „In meiner begrenzten freien Zeit gehe ich immer gerne hinauf zur Kapelle. Oben angekommen, bekomme ich wieder Luft zum freien Atmen!“