Wenn kein Brief mehr in den Postkasten passt
Wangener Bürger ärgert sich über fehlende Leerungen – Die Post hat eine andere Erklärung für dessen Ärger
WANGEN (jps/bee) - Briefe haben gerade in Zeiten der Corona-Krise wieder eine besondere Bedeutung: zum Beispiel in der vergangenen Woche, um Angehörigen oder Freunden, die man nicht treffen konnte, einen Ostergruß zu senden. „Aber versuchen sie mal, einen auf die Reise zu bringen“, schreibt dazu Frank Soednick aus Wangen – er habe überfüllte Postkasten erlebt und sieht fehlende Leerungen als Ursache. Die Post nennt einen anderen Grund, will aber die Leerungsfrequenzen überprüfen.
„Ich wollte heute gegen 16 Uhr zwei Briefe in den Kasten am Uhlandweg zu stecken (Leerung täglich bis 15 Uhr)“, so Soednick. Er beschreibt das sich dabei ergebende Problem folgendermaßen: „Der Kasten war dermaßen übervoll, dass mir bereits Briefe von Fremden entgegenfielen.“Offensichtlich sei der Briefkasten seit Tagen nicht geleert worden, schlussfolgert der Wangener. „Also versuchte ich es beim Briefkasten in der Siemensstraße, aber auch dort das gleiche Bild.“
Soednick stellt dazu fest: Bei seinen Versuchen, Briefe zu verschicken, habe es sich nicht um einen Montag gehandelt, sondern mit dem Mittwoch vergangener Woche um die Wochenmitte. Vor diesem Hintergrund kritisiert er: „Offensichtlich erfüllt die Briefpost hier ihren Auftrag nicht! Krise hin oder her: Das geht eigentlich gar nicht!“
Dem entgegnet ein Sprecher der Deutschen Post, nachdem das Unternehmen den Sachverhalt geprüft habe: „Die besagten Briefkästen wurden – ebenso wie alle anderen in Wangen – täglich ausnahmslos geleert.“Allerdings räumt er ein: Die Wangener
Briefkästen würden derzeit sehr stark genutzt. Unter den Briefen seien auch zahlreiche großformatige Sendungen gewesen, die nicht gut durch die Einwurfschlitze passten.
Und deshalb formuliert der Sprecher der Deutschen Post folgende Erklärung für das von Frank Soednick geschilderte Problem: „Vermutlich haben sich großformatige Sendungen in den beiden Briefkästen verkeilt und konnten nicht ganz bis unten durchfallen. Somit entstanden Hohlräume, das Fassungsvermögen der Briefkästen konnte nicht ausgeschöpft werden.“
Ferner vermutet die Post, der betreffende Kunde, habe seine Post möglicherweise kurz vor einer Leerung einwerfen wollen. Unabhängig davon sagte der Sprecher zu: „Wir prüfen umgehend, ob die aktuelle Leerungsfrequenz ausreicht oder erhöht werden muss.“