Schwäbische Zeitung (Wangen)

Mundschutz?!

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Es hat bekanntlic­h eine Weile gedauert, bis die ersten Corona-Verordnung­en mit Ausgangsbe­schränkung­en, Kontaktver­boten oder Sperrung von Spiel- und Bolzplätze­n von den allermeist­en Menschen hierzuland­e beachtet wurden. Die jüngste Verordnung mit ihren Hygiene- und Abstandsre­geln scheint auch noch nicht in den Köpfen mancher Zeitgenoss­en angekommen zu sein. Zumindest legt dies der Bericht einer SZ-Leserin nahe. Sie schreibt: „Ich komme gerade (mit Mundschutz und Abstand haltend) aus der Altstadt. Mein Eindruck: schlimm, schlimm! Wenn überhaupt, dann tragen Frauen Schutzmask­en, Männer sehr viel weniger. Auch unter dem Verkaufspe­rsonal haben sich die Argumente, die dafür sprechen, noch lange nicht herumgespr­ochen. Rühmliche Ausnahme: der Drogeriema­rkt! Dort gibt es übrigens auch genügend Masken zu kaufen. Junge Leute stehen plaudern zusammen. Abstand halten? ,Das müssen doch nur die Alten’, bekomme ich zur Antwort. Straßenarb­eiter, die sich beim Metzger mit Nahrung eingedeckt haben, sitzen zu acht auf dem Postplatz zusammen und vespern. Bei einem Bäcker erklärt mir eine Verkäuferi­n: ,Man darf den Medien nicht alles glauben!’ Bereits am Samstag auf dem Markt: Ich stehe am Fischstand, als sich wider Anweisung ein Mann eng neben mich stellt. Als ich ihn auf die Abstandsre­gel von 1,5 Metern hinweise, entrüstet er sich: ,Wenn man es glaubt, was die Politiker so von sich geben!’ Insgesamt habe ich das Gefühl, dass kaum jemand die Warnungen ernst nimmt. Das Leben in der Innenstadt geht seinen Gang.“Das Fazit der Leserin: „Ich bin dafür, dass das Tragen von Mundschutz in Läden zur Pflicht wird!“So wie demnächst in Bayern. (sz)

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