Erste Zulassung für Impfstoff-Test
Mainzer Firma testet mit 200 Freiwilligen – Schweizer Forscher optimistischer
BERLIN (hz) - Die Suche nach einem Impfstoff gegen das Coronavirus geht auch in Deutschland in die heiße Phase. Das zuständige Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hat erstmals eine Zulassung für die klinische Prüfung eines Impfstoff-Kandidaten erteilt. Die Mainzer Firma Biontech, die mit dem US-Riesen Pfizer kooperiert, darf ihren Wirkstoff an 200 gesunden Freiwilligen im Alter von 18 bis 55 Jahren testen. Dabei werden Daten darüber gesammelt, ob dieser die erhoffte Immunantwort auslöst. Belastbare Fakten werden für Anfang Juli erwartet. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) freute sich über „das gute Signal“. Er warnte aber: Bis der Impfstoff zur Verfügung stehe, „werden noch Monate vergehen“.
Dagegen verbreitete der Schweizer Forscher Martin Bachmann Zuversicht. „Wir könnten einer der Ersten sein, wenn nicht der Erste“, sagt der Leiter der Immunologie am Universitätsspital Bern. Er möchte schon im Oktober Massenimpfungen in der Schweiz möglich machen. Weit fortgeschritten scheinen auch Arbeiten in Großbritannien, wo ab heute an 500 Freiwilligen ein Präparat der Uni Oxford getestet wird. Gesundheitsminister Matt Hancock meinte, man wolle alles daransetzen, das erste Land zu sein, das einen Impfstoff entwickelt. Laut dem Verband Forschender Arzneimittelhersteller (vfa) gibt es global mindestens 81 Impfstoffprojekte.