Durchgehend voll ausgelastet
Virtuelle Hauptversammlung der Verallia Deutschland AG in Bad Wurzach: Umsatz und Ergebnis positiv
BAD WURZACH (sz) - Außergewöhnliche Hauptversammlung der Verallia Deutschland AG in Bad Wurzach: „Ohne physische Präsenz“der Aktionäre, dafür per Livestream im Internet verkündete der Vorstandsvorsitzende Hugues Denissel rundum positive Geschäftszahlen. Umsatz, Absatz und Ergebnis sind deutlich im Plus, so Denissel in seinem Lagebericht am Mittwoch, 13. Mai, vorgetragen vor Videokameras in den Geschäftsräumen der Hauptverwaltung in Bad Wurzach.
Streng nach den COVID-19-Vorgaben des zur Bekämpfung der Auswirkungen der Pandemie ging es zu an diesem Mittwochvormittag: Im Raum nur Mitglieder des Vorstands und Aufsichtsrats sowie erforderliche Personen für Organisation und Abwicklung, in gebührendem Abstand zueinander. Die Aktionäre und Aktionärsvertreter: im passwortgeschützten Internetservice zugeschaltet. In seinem Lagebericht dankte Hugues Denissel vorweg allen, die diese ungewöhnliche Hauptversammlung zu organisieren hatten, sowie allen Beschäftigten, die während der Coronakrise für einen weitestgehend reibungslosen Betrieb des Unternehmens bei hoher Auslastung Sorge tragen.
Von Vollauslastung konnte Denissel auch in seinem Rückblick aufs abgelaufene Geschäftsjahr 2019 berichten. Der Konzernumsatz stieg um 9,1 Prozent, von 522,8 Millionen auf 570,3 Millionen Euro. Das Konzernergebnis nach Steuern erhöhte sich von 37,6 Millionen Euro auf 50,5 Millionen Euro. 43,4 Millionen Euro wurden im Berichtsjahr in die Modernisierung der Anlagen investiert – das sind knapp 9 Millionen Euro mehr als im Jahr zuvor. Das Segment Deutschland trug 413,3 Millionen Euro zum Konzernumsatz bei. Aufgrund des Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags erhielten die Aktionäre eine Ausgleichszahlung von 17,06 Euro (netto) je Aktie.
Ihr Stimmrecht konnten die Aktionärinnen und Aktionäre diesmal ausschließlich per Briefwahl oder durch die Erteilung einer Vollmacht an Stimmrechtsvertreter ausüben. Vorstand und Aufsichtsrat wurden dabei nahezu einstimmig entlastet. Außerdem beschloss die Aktionärsversammlung, den Aufsichtsrat künftig zu verkleinern, von derzeit neun auf dann sechs Mitglieder. In Zukunft werden vier dabei von der Aktionärsversammlung und zwei von den Arbeitnehmern bestimmt. Zugleich ergab sich ein personeller Wechsel in dem Aufsichtsgremium: Yves Merel hatte sein Aufsichtsratsmandat zu Ende Februar niedergelegt. Für ihn wurde Wendy Kool-Foulon, Leiterin der Rechtsabteilung der Verallia Gruppe, in das Gremium gewählt.
In seiner Rede hatte Hugues Denissel zuvor auf die besonderen Herausforderungen des Berichtsjahrs 2019 hingewiesen. Die hohe Nachfrage hatte Produktion und Logistik stark gefordert. Dabei trugen auch die Märkte in Osteuropa zum Wachstum des Unternehmens bei. An der positiven Entwicklung hatten praktisch alle Segmente der Getränkeund Lebensmittelbereiche ihren Anteil. Denissels Resümee: „Verallia Deutschland hat die Herausforderungen sehr gut bewältigt und ist dafür auch bei Umsatz und Ergebnis belohnt worden.“Um dem Anspruch gerecht zu werden, „Best in Glass Packaging“zu sein, hat das Unternehmen auch im Berichtsjahr wieder besondere Anstrengungen unternommen. Denissel verwies auf Erfolge im Designbereich und bei Messeaktivitäten, durch die „wir unsere Markenidentität stärken konnten“. Um seiner gesellschaftlichen Verantwortung
gerecht zu werden, hat sich Verallia außerdem eine jährliche Verringerung des CO2-Ausstoßes um zwei Prozent (Scope 1 und 2) pro Tonne verkaufsfähigen Glases für alle Glaswerke weltweit auf die Fahnen geschrieben. Im Sinne der Nachhaltigkeit will man dabei den Anteil von Recyclingglas nochmals erhöhen. „Close the Glass Loop“heißt eine entsprechende Initiative.
Auf einen Ausblick auf die kommenden Monate verzichtete der Vorstandsvorsitzende in diesem Jahr angesichts der Unsicherheiten durch die gegenwärtige Corona-Krise. Als „Zulieferbetrieb für die Lebensmittelund Getränkeindustrie“stelle man jedenfalls alles darauf ab, jederzeit zu hundert Prozent lieferfähig zu sein. Der ungebrochene Trend zur Glasflasche in vielen Bereichen stelle das Unternehmen dabei vor besondere Herausforderungen, die bislang mit großem Einsatz aller Beteiligten gemeistert werden konnten.