Kinderhilfswerk fordert bessere Spielmöglichkeiten
BERLIN (dpa) - Das Deutsche Kinderhilfswerk fordert innerhalb von Ortschaften Tempo 30 und mehr verkehrsberuhigte Bereiche, um Kindern bessere Möglichkeiten zum draußen Spielen zu bieten. Der Präsident des Deutschen Kinderhilfswerks, Thomas Krüger, sprach sich am Montag neben einer Absenkung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit innerorts auch für sogenannte temporäre Spielstraßen aus, die zu bestimmten Zeiten für den Verkehr gesperrt werden und forderte eine „dauerhafte Entwidmung von einzelnen Straßen für den motorisierten Verkehr“.
70 Prozent der Kinder und Jugendlichen und 99 Prozent der Erwachsenen sind laut einer aktuellen Umfrage des Kinderhilfswerks der Meinung, draußen zu spielen ist „wichtig“, „sehr wichtig“oder sogar „äußerst wichtig“. Eine bessere Erreichbarkeit von Spielplätzen, mehr Spielorte in der Nähe der Wohnung oder mehr verkehrsberuhigte Bereiche in Wohngebieten wären demnach Maßnahmen, die auf große Zustimmung sowohl bei Erwachsenen als auch Kindern stoßen. Ein generelles Tempo 30 innerorts lehnt eine knappe Mehrheit der Erwachsenen allerdings ab (53 Prozent dagegen, 46 Prozent dafür, Rest: weiß nicht). Die Mehrheit der Kinder und Jugendlichen wäre dafür (52 Prozent, 41 Prozent dagegen, Rest: weiß nicht). Familienministerin Franziska Giffey (SPD) erinnerte vor dem Hintergrund der Zahlen an ein Vorhaben der großen Koalition, bei dem es momentan wenig Bewegung gibt: „Ich finde, es ist an der Zeit, die Kinderrechte im Grundgesetz zu verankern, damit auf lange Sicht jede Stadt und jede Gemeinde eine kinderfreundliche Kommune wird“, sagte die SPD-Politikerin.