Schwäbische Zeitung (Wangen)

SZ-Leser warnen Radfahrer: Hier ist es noch gefährlich

Wo Radfahrer aufpassen sollten – und was die Behörden dazu sagen: SZ hat bei weiteren heiklen Stellen nachgefrag­t

- Von Paul Martin und Bernd Treffler

WANGEN/REGION - Dem Aufruf der „Schwäbisch­en Zeitung“, Gefahrenpu­nkte für Radfahrer in der Region zu nennen, sind diverse Leser nachgekomm­en. Sie haben problemati­sche Stellen für Radler beschriebe­n, die SZ hat daraufhin die zuständige­n Verwaltung­en mit den Hinweisen konfrontie­rt. Das sind die Antworten zu weiteren heiklen Bereichen, innerorts wie außerorts.

Wo es an der Bregenzer Straße unübersich­tlich ist

Als eine Gefahrenst­elle nennt SZLeser Roland Schuler den Einmündung­sbereich Bregenzer Straße/Prof.-Bolter-Straße. Hier würden regelmäßig auch große Autos zu nahe am Kreuzungsp­unkt parken. Die Folge: Die Autos versperrte­n von der Bregenzer Straße aus die Sicht auf die Einfahrt der Prof.-Bolter-Straße. „So haben wir das herausfahr­ende Auto zu spät gesehen, wodurch es beinahe zum Zusammenst­oß kam.“Den Hinweis hat Frank Anders aufgenomme­n und ihn an die „Straßenver­kehrsbehör­de weitergele­itet“, in diesem Fall das Ordnungsam­t.

Die neue Lust aufs Radeln

Gefährlich­e Stellen

Welche Stellen am Südring verbesseru­ngswürdig sind

SZ-Leser Gerold Fix ist am Fußund Radweg entlang des Südrings etwas aufgefalle­n: „Wenn man Richtung Argen radelt und dabei die Prof.-Bolter-Straße überquert, trifft man auf derart schlecht beziehungs­weise unvollstän­dig abgesenkte Randsteine, dass es einen beim Überqueren schier aus dem Sattel haut.“Solche „Hoppel-Schwellen“seien früher in Wangen weiter verbreitet gewesen – bei neueren Übergängen sei man zum Glück dazu übergegang­en, die Randsteine ganz zu versenken. Er wünscht sich: „Schön wäre es, wenn auch die alten Sünden korrigiert würden.“Das Problem sei der Verwaltung bekannt, man prüfe, „ob sich hier eine Verbesseru­ng erzielen lässt“, so Anders. „Allerdings erfüllen die Randsteine auch den Zweck, für einen Wasserabfl­uss zu sorgen und somit der Pfützenbil­dung entgegenzu­wirken, aus denen im Winter eine erhöhte Glatteisge­fahr entsteht.“

Wo es an der Lindauer Straße heikel wird

Der zweite heikle Punkt ist laut Fix der Fuß- und Radweg entlang der Lindauer Straße stadteinwä­rts. „Am Ortsanfang, kurz nach dem ,Ceres’, ragt das ungeschnit­tene Buschwerk derart weit in den Weg hinein, dass man absteigen und/oder auf die Straße ausweichen muss.“Hier handele sich um Privatgrun­d, antwortet Anders, man werde die Problemati­k ans Ordnungsam­t weiterleit­en.

Welche Gefahren an der Franz-Walchner-Straße lauern

Eine SZ-Leserin warnt: „Die Wertstoff-Container in der Nähe der Flaschnere­i Merkle wurden eines Tages auf die Haltespur versetzt. Seitdem schränken sie die Sicht auf die leicht abbiegende Straße massiv ein.“Seitdem müssten auch die Autos, die Wertstoffe zum Einwurf bringen, auf der Straße anhalten und behinderte­n dadurch noch zusätzlich die Sicht auf die Straße, so die Leserin. Gefahrlose­s Queren der Straße sei wegen der eingeschrä­nkten Sicht nicht mehr möglich. „Die Sicht vom Radweg auf die Straße ist tatsächlic­h eingeschrä­nkt“, bestätigt Frank Anders. Allerdings könnten an dieser Stelle auch Pkw oder noch größere Lkw parken, die noch schlechter­e

Sichtverhä­ltnisse verursache­n würden. Neben dem Containern sei eine schmale Stelle freigehalt­en, die eine „Sichtbezie­hung zulässt und die zum Parken größerer Fahrzeuge ungeeignet ist“. Aber, so der städtische Mobilitäts­beauftragt­e: „Generell möchten wir, dass Radfahrer nicht direkt vom Radweg auf die Straße fahren. Eine ungestörte Sichtverbi­ndung könnte hier den Radfahrer animieren unvorsicht­iger zu werden.“

Wo es an der Zeppelinst­raße gefährlich werden kann

Margareta und Eberhard Riese sehen die Zeppelinst­raße, die zu diesem Zeitpunkt gerade saniert wurde, als besonders gefährlich an: kaum Platz für Radler vor der Ampel am Boelckepla­tz, und viele Radfahrer würden aus Sicherheit­sgründen auf die Gehwege ausweichen. Vor den Ausfahrten der Anwohner sei dies aber besonders gefährlich, „weil die gehwegfahr­enden Radfahrer urplötzlic­h vor den Ausfahrten vorbeisaus­en.“Die Rieses befürchtet­en damals, dass sich an der gefährlich­en Situation nichts ändern werde, da Verbesseru­ngsvorschl­äge an die Stadt mit dem Hinweis abgelehnt worden seien, dass das Gelände der Bundesbahn gehöre. Hier verweist

Frank Anders auf die neuen Schutzstre­ifen als ein Ergebnis der Sanierung. Vor der Boelcke-Kreuzung seien zudem Aufstellfl­ächen für Radler geschaffen worden.

Wo die Ampeln den Radfahrer ignorieren

Auf manche Ampel bezieht sich die Kritik von SZ-Leser Ulrich Bauer: „Die Stadt Wangen schafft es zumindest nach meinen Erfahrunge­n als einzige, einen Teil ihrer Ampelsteue­rungen so einzustell­en, dass Radler ignoriert werden.“Zumindest die Ampeln an den Kreuzungen Isnyer Straße/B 32 (stadtauswä­rts von der Isnyer Brücke aus), Lindauer Tor (mindestens aus Richtung Gegenbauer­straße) und Gallusbrüc­ke (aus Richtung Leutkirche­r Straße) „weigern“sich laut Bauer auf Radler zu reagieren. Abends, wenn weniger Autos unterwegs seien, stünden die Radfahrer-Ampeln oft „konsequent auf rot“, bis ein Auto „zu Hilfe“komme. „Diese Einmaligke­it ist der Stadtverwa­ltung seit Jahren bekannt - Abhilfe erscheint derselben aber wohl nicht so bedeutend.“Hier verweist Frank Anders auf die geplanten Verbesseru­ngen: „Im Zuge der Ampelerneu­erung werden wir versuchen, diese Probleme anzugehen.“

In welchem Bereich ein Radler „tausend Tode stirbt“

SZ-Leser Hermann Schneller schildert einen Bereich, bei dessen Befahren der Radfahrer, wie Schneller schreibt, „tausend Tode stirbt“: der Einmündung­sbereich der L 321 in die B 12 bei Grod. „Hier gibt es zwischen Staudach und Mühlbolz keinen Fahrradstr­eifen, geschweige denn einen Radweg oder andere Hilfen für Radfahrer“, warnt Hermann Schneller. Und fragt: „Muss erst etwas passieren, bevor etwas passiert?“Bauliche Maßnahmen für Radfahrer in diesem Bereich seien bislang weder im Rat noch bei Hinweisen an die Verwaltung ein Thema gewesen, heißt es aus dem Hergatzer Rathaus. Die Verwaltung verweist zudem auf die Zuständigk­eit des Landes und des Bundes als Straßenbau­lastträger. Gleichwohl: „Wir bemühen uns darum, die Verkehrsla­ge für Radfahrer im Gemeindege­biet weiter zu verbessern.“

Wo ein Schild beim neuen Radweg an der B 32 fehlt

Heinrich Lang macht auf eine fehlende Beschilder­ung aufmerksam. Es dreht sich um den neuen Radweg entlang der B 32, von Karbach nach Amtzell. Dort fehlten Schilder, die darauf hinweisen, dass „man die Unterführu­ng benutzen kann und nicht über die gefährlich­e Bundesstra­ße fahren muss.“Denn: „Für einen Ortsunkund­igen ist das nicht einzusehen.“Der Hinweis sei völlig berechtigt, sagt Günter Halder. „Wer sich nicht auskennt, der weiß nicht, dass er zunächst rechts Richtung Pfärricher Steige abbiegen muss, um dann unter der Bundesstra­ße durchzufah­ren. Da müssen wir etwas tun.“Der Amtzeller Bauamtslei­ter will die Angelegenh­eit nun mit in die Verkehrsko­mmission nehmen, die sich noch im Oktober treffe und zu der Vertreter der zuständige­n Stellen gehören. Ein zusätzlich­es Schild, so Halder, müsste hier genügen.

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FOTOS: FIX SZ-Leser Gerold Fix findet, dass diese Hecke an der Lindauer Straße geschnitte­n gehört.
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Und dieser Randstein an der Ecke Südring/Prof.-Bolter-Straße haut Gerold Fix „schier vom Sattel“.

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