Keine Angst vorm Älterwerden
Demografiebeauftragter des Landes Baden-Württemberg war zu Gast in Amtzell
AMTZELL (sz) - Im Schloß Amtzell fand am vergangenen Freitag der Vortrags- und Diskussionsabend „Hurra, wir werden immer älter - Leben im Dorf im 21. Jahrhundert“statt. Die Initiative für die Veranstaltung ging laut Pressemitteilung vom Landtagsabgeordneten Raimund Haser aus.
Im Mittelpunkt stand ein Gast aus Stuttgart: Thaddäus Kunzmann ist seit 2017 Landesbeauftragter für Demografie-Fragen und damit Chef einer Stabstelle im Sozialministerium. In Fortsetzung der EnqueteKommission der vorigen Legislaturperiode kümmert er sich mit einem Team von vier Mitarbeitern ressortübergreifend um demographische Fragen.
In seinem Vortrag ging er ganz bewusst nicht vordergründig auf medizinische Fragen ein, sondern zeigte vielmehr auf, wie sich Wohnungsbau, innerörtliche Bebauung, Mobilität, ehrenamtliches Engagement und öffentliche Strukturen verändern müssen, um sich auf die Tatsache vorzubereiten, dass Mitte des Jahrhunderts in Deutschland fast doppelt so viele Menschen älter als 60 Jahre alt sein werden als unter 60.
Bürgermeister Clemens Moll und der ehemalige CDU-Landtagsabgeordnete
Paul Locherer stellten exemplarisch das Engagement der Gemeinde Amtzell vor. Mit dem Verein „Füreinander-Miteinander“, einem Taxi für Senioren oder dem Bau eines Kindergartens direkt anschließend an eine Senioren-Wohnanlage mache sich Amtzell bereits früh auf den Weg, in mehreren Generationen zu denken.
Der Landtagsabgeordnete Raimund Haser zählte viele andere Beispiele aus seinem Wahlkreis auf, die ähnlich vernetzt und klug angelegt seien. „Um das Dorf im 21. Jahrhundert muss man sich keine Sorgen machen. Aber man muss sich Gedanken darüber machen, wie man es gestalten will“, fasst Haser den Abend zusammen.