Opfenbach will Grundstücke nicht auf einmal vermarkten
Im Neubaugebiet „Kirchhalde“sollen auch Häuslebauer zum Zuge kommen, die erst kurze Zeit im Ort arbeiten
OPFENBACH (owi) - Der Bebauungsplan für das Neubaugebiet „Kirchhalde“in Opfenbach ist aufgestellt, die Ausschreibung für die Erschließungsarbeiten soll bald erfolgen. Im nächsten Frühjahr könnten bereits die Bagger anrollen. Vor diesem Hintergrund hat sich der Opfenbacher Gemeinderat jetzt mit einer Vergaberichtlinie beschäftigt, die den aktuellen juristischen Anforderungen entspricht. Eine endgültige Entscheidung ist im Gremium noch nicht gefallen.
Da üblicherweise die Nachfrage nach Baugrundstücken größer ist als das Angebot, haben alle Kommunen der Region entsprechende Vergaberichtlinien erarbeitet. Der früher oft übliche Grundsatz, dass nur Einheimische zum Zug kommen können, ist nicht mehr zulässig. Deshalb erarbeiten Städte und Gemeinden Punktesysteme, die auch andere Kriterien berücksichtigen. Ein solches System soll es auch in Opfenbach geben. Einfließen sollen beispielsweise die Kinderzahl, das ehrenamtliche Engagement, aber auch die Ortsansässigkeit. Hier sah der Entwurf von Bauamtsleiter Claus Schwerdle-Biggel vor, dass auch ein Arbeitsplatz in Opfenbach Punkte einbringen könnte, sofern dieser bereits seit drei Jahren vorhanden ist. Das sahen die Mitglieder des Gemeinderates anders und sprachen sich dafür aus, auf eine solche Frist zu verzichten.
Noch offen ist, ob das Einkommen beziehungsweise vorhandenes Vermögen als Kriterium herangezogen wird. Das ist notwendig, wenn die Gemeinde plant, ihre Grundstücke unter dem Marktpreis zu verkaufen. Ob es dazu kommt, ist allerdings noch nicht geklärt. „Das hängt von den Kosten für die Erschließung ab“, sagte Bürgermeister Matthias Bentz. Erst dann lasse sich ein Quadratmeterpreis berechnen – und entsprechend ein Vergleich zu den sonst ortsüblichen Grundstückspreisen.
Weitere Abstimmungen mit dem bayerischen Gemeindetag sind notwendig, um eine juristisch sichere Richtlinie zu haben, lautete das Fazit der anderthalbstündigen Diskussion im Gremium. Diese sollen nun erfolgen. Erst dann will der Gemeinderat endgültig über die Richtlinie entscheiden.
Offen ist auch noch, wie viele der 21 Baugrundstücke die Gemeinde im ersten Schritt vermarkten will. Voraussichtlich sollen es zwischen fünf und sieben sein.