Gesamtmetall-Chef fordert Nullrunde für das nächste Jahr
MÜNCHEN (dpa) - Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall lehnt Lohnerhöhungen für die 3,9 Millionen Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie nächstes Jahr strikt ab. „Momentan steht alles im Minus. Es gibt nichts zu verteilen“, sagte Gesamtmetall-Präsident Rainer Dulger der „Süddeutschen Zeitung“. „Wir hatten in der Industrie schon ein Jahr Rezession, bevor Corona kam“, im laufenden Jahr dürfte die Produktion um 15 bis 17 Prozent einbrechen, und trotzdem „haben die Firmen bisher nur zwei Prozent der Stellen abgebaut“, sagte Dulger. 2019 gab es vier Prozent Lohnerhöhung.
Der im März vereinbarte CoronaTarifvertrag, der keine Tabellener- höhung vorsah, läuft zum Jahresende aus. „Lohnerhöhungen sind weder dieses noch nächstes Jahr realistisch“, sagte der Gesamtmetall-Chef und forderte: „Alle müssen einen Beitrag zur Bewältigung der Krise leisten, auch die Beschäftigten.“
Die von der IG Metall vorgeschlagene Vier-Tage-Woche mit teilweisem Lohnausgleich sei ohnehin unbezahlbar. „Wer in dieser Lage Arbeit noch teurer macht, als sie ohnehin schon ist, riskiert, dass Firmen auf Dauer Arbeitsplätze ins Ausland verlagern“, warnte Dulger. „Wir Arbeitgeber haben bei Rente mit 63, Energiewende oder hohen Tarifabschlüssen immer darauf hingewiesen, dass das in schlechten Zeiten nicht mehr finanzierbar ist.“Am Donnerstag beraten die Tarifkommissionen der IG Metall über ihre Tarifforderungen.