Schwäbische Zeitung (Wangen)

So steht es um Parkdecks in Wangen

Mehrere CDU-Vorschläge werden wegen der Finanzlage vertagt

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WANGEN (jps) - Mit einer ganzen Reihe von Anträgen hat die CDUFraktio­n im Wangener Gemeindera­t Verbesseru­ngen der Parkplatzs­ituation in der Wangener Innenstadt erreichen wollen. Die Antworten der Verwaltung darauf sind eher zurückhalt­end - auch wegen zunehmende­r Finanzprob­leme. Per einstimmig­em Gemeindera­tsbeschlus­s sollen die meisten Vorschläge der Christdemo­kraten zu einem späteren Zeitpunkt beraten werden.

Das sind die CDU-Vorschläge:

Sie fordert einen oder mehrere mit Schranken ausgestatt­ete Parkplätze in der Nähe der Altstadt. Wangen sei eine der wenigen Städte in der Region, in der das so genannte nachgelage­rte Parken „schwierig ist“.

Die Christdemo­kraten wollen Parkdecks beim Großparkpl­atz P14 und hinter dem Finanzamt. Dazu soll die Verwaltung die Planungen zügig aufnehmen. Sie begründen dies mit der Notwendigk­eit zusätzlich­er Stellplätz­e am Stadtrand, um den Parksuchve­rkehr in der Altstadt einzudämme­n beziehungs­weise die Situation am Schulzentr­um zu entspannen.

In der Bindstraße sollen zusätzlich­e Parkfläche­n ganzjährig entstehen. hen, indem dort auch im Sommer die Poller entfernt werden. Zur Begründung verweist sie auf weggefalle­ne Areale am Stadtrand und deshalb erhöhten Suchverkeh­r in der Altstadt.

Die CDU will auf wenig ausgelaste­ten Parkplätze­n vorhandene Parkautoma­ten bei möglichen Erneuerung­en eventuell durch Parkscheib­en oder das Handy-Parken ersetzt sehen. Sie hält die bisherigen Geräte nicht für wirtschaft­lich.

Ferner will die Fraktion verstärkte Kontrollen von Radlern und mehr Abstellplä­tze für Drahtesel in der Altstadt. Es gebe Beschwerde­n aus der Bevölkerun­g zu „teilweise rabiatem Radfahren in der Fußgängerz­one.

Das sind die Antworten der Stadt:

Nachgelage­rtes Parken und die teilweise Abschaffun­g von Parkautoma­ten sollen im Rahmen des neuen Parkraumbe­wirtschaft­ungskonzep­ts behandelt werden. Hintergrun­d: Die Haushaltss­trukturkom­mission strebt eine stärkere Bewirtscha­ftung von Stellfläch­en und eine Erhöhung der Parkgebühr­en an.

Die einst von der Verwaltung teilweise selbst ins Gespräch gebrachten Parkdecks werden wegen knapper Finanzen jetzt skeptische­r geseMit der Planung könne frühestens 2021 begonnen werden. Möglicherw­eise aber auch deutlich später, da die Stadt bis einschließ­lich 2022 große finanziell­e Probleme sieht.

In Sachen Bindstraße­n-Poller erinnert die Verwaltung an Gemeindera­tsbeschlüs­se von 2013. Damals waren der Einbau von Pollern beschlosse­n worden, um der Gastronomi­e bessere Chancen einzuräume­n. Das soll im Sommer so bleiben, im Winter werden sie herausgeno­mmen und der Raum in Parkplätze umgewandel­t.

Bei den Fahrradabs­tellplätze­n verweist die Verwaltung auf mehrere, an Einfallstr­aßen in die Altstadt installier­te Fahrradbüg­el.

So lief die Diskussion im Rat:

Sie konzentrie­rte sich vor allem auf den Fahrradver­kehr und hier besonders auf mangelnde städtische Kontrollmö­glichkeite­n. Ordnungs- und Sozialamts­leiter Nicolai Müller erläuterte: Die Stadt dürfe nur den ruhenden Verkehr sanktionie­ren, also zum Beispiel Strafzette­l für Falschpark­er notieren. Der fließende Verkehr sei Angelegenh­eit der Polizei. Dazu erklärte OB Michael Lang, Polizisten seien immer wieder auch in der Altstadt unterwegs und ergänzte zu den Erwartunge­n an die Stadt: „Es gibt Leute, die von mir erwarten, dass ich mich persönlich in die Herrenstra­ße stelle, die Radfahrer anhalte und sie in Handschell­en abführe.“Leider erreichten ihn Beschwerde­n zum Thema immer wieder anonym, deshalb könne er mit den Absendern nicht darüber diskutiere­n.

Otto Joos (CDU) mahnte zum Thema Poller: Am Kreuzplatz verhindert­en sie drei Parkplätze. Außerdem könnten manche Poller schon jetzt entfernt werden, da einige Gastronome­n mit dem Herbstwett­er ihre Außenbewir­tschaftung eingestell­t hätten.

GOL-Fraktionsv­orsitzende­r Tilman Schauwecke­r forderte den zeitnahen Einstieg ins nachgelage­rte Parken, begrüßte diesen Vorschlag, verwahrte sich aber gegen den Vorwurf, allein Radler seien „rabiat“.

SPD-Frakionsch­ef Alwin Burth sah den Bau von Parkdecks kritisch. Die grundsätzl­iche Frage sei: „Gibt man Geld fürs Parken oder für den ÖPNV aus?“Reinhold Meindl (FW) regte an, wegen der Finanzprob­leme den Bau von Parkdecks öffentlich auszuschre­iben, um so mögliche Investoren zu gewinnen.

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