Monumente für die Katz
Zu den beliebtesten Beschäftigungen des modernen Menschen zählt das Betrachten von Katzenvideos. Leute mit Flauschigkeitshintergrund können über lange Zeiträume hinweg den vierbeinigen Fellgeschöpfen bei allen möglichen Dingen zusehen, ohne dabei Überdruss zu empfinden. Das Phänomen, sich nicht abwenden zu können von Filmen mit Katzen, ist wissenschaftlich noch nicht ausreichend erforscht. Dafür haben Archäologen, also auch so eine Art Wissenschaftler, neulich eine Katzendarstellung in Peru entdeckt.
Das schnurrhaarige Wesen – mit ein wenig Fantasie könnte die Darstellung auch als Schwein mit Sonnenbrille durchgehen – wurde auf dem Gebiet der alten Nazca-Zivilisation entdeckt. Etwas plump ins Gelände gekratzt, erhebt sich das sogenannte Scharrbild mit einer Größe von 38 Metern auf einem Hügel. Das Volk der Nazca ist berühmt dafür, sich ihr kärgliches Hochebenen-Leben mit der Anfertigung überdimensionierter Tiermalerei aufzuheitern. Wobei die meisten Darstellungen überhaupt nur aus luftiger Höhe zu sehen sind. Und zwar solche, in die ein handelsüblicher Nazca selbst nie vordrang und die Scharrbilder, die er mühsam in den Boden scharrte, also gar nicht für sich selbst krakelte.
Für wen – das bleibt der Nachwelt ein Rätsel. Jedenfalls müssen die Zeichnungen für höhere Wesen bestimmt gewesen sein. Der Katze, die sich ja durch ihre stets etwas gelangweilte Gleichgültigkeit gegenüber dem Menschen auszeichnet, kann’s freilich schnurz sein. Sie ist sich selbst genug. Egal ob in Peru oder im Internet. (nyf)