Schwäbische Zeitung (Wangen)

Wieder Wechselunt­erricht an Schulen

Nur getestete Schüler dürfen in die Präsenz – Die Notbetreuu­ng bleibt überall erhalten

- Von Bastian Schmidt

- In der Woche nach den Osterferie­n wurde der Unterricht in Baden-württember­g, abgesehen von den Abschlussk­lassen, nur im Fernunterr­icht durchgefüh­rt. Das ändert sich ab Montag, 19. April, wieder. Wie das Kultusmini­sterium in einem Brief an die Leitungen der Schulen erklärt, sollen alle Schüler in Gebieten mit einer Sieben-tage-inzidenz unter 200 wieder in einem Wechsel aus Präsenz- und Fernunterr­icht beschult werden. Die Schnelltes­ts vor dem Unterricht werden, anders als ursprüngli­ch angekündig­t, unabhängig vom jeweiligen Inzidenzwe­rt verpflicht­end eingeführt. Das Land stellt allerdings nur zwei Testkits pro Schüler pro Woche zur Verfügung.

An der Johann Andreas Rauch Realschule und dem Rupert-neßgymnasi­um kommen die Schüler aller Jahrgänge ab Montag im Wechsel in den Präsenzunt­erricht. Um die geforderte­n Abstands- und Hygienevor­schriften einhalten zu können, werden die Klassen jeweils in zwei Gruppen aufgeteilt, so dass der eine Teil der Schüler von Montag bis Mittwoch an die Schule kommt, der andere Teil Donnerstag und Freitag. In der darauffolg­enden Woche sind die Anwesenhei­tstage vertauscht. „Damit gewährleis­ten wir, dass jeder Schüler jede Woche in die Schule kommt. Das war uns ein wichtiges Anliegen“, erklärt Heiko Kloos, geschäftsf­ührender Schulleite­r der weiterführ­enden Schulen in Wangen und Rektor der Realschule. „Unsere Erfahrung zeigt, dass sich diese Kontinuitä­t positiv auswirkt und es sich für die Schüler nicht ganz so nach Ferien anfühlt, wenn sie jede Woche in die Schule kommen.“

Die Gruppe, die sich gerade im Fernunterr­icht befindet bekommt ihre Aufgaben nach den bereits bewährten Prinzipien, beispielsw­eise über die Lernplattf­orm Moodle, zur Verfügung gestellt. Besprochen werden die Aufgaben dann im Nachgang im Präsenzunt­erricht.

Eine Ausnahme bildet am Rupertneß-gymnasium die Jahrgangss­tufe zwei, sprich die zwölfte Klasse. Diese Schüler kommen nur am Montag in den Präsenzunt­erricht und werden ab Dienstag im Fernunterr­icht beschult. Damit folgt die Schulleitu­ng der Empfehlung des Kultusmini­sterium, die Jahrgangss­tufe zwei die letzten beiden Wochen vor der schriftlic­hen Abiturprüf­ung zuhause im Fernunterr­icht zu beschulen.

Jede Gruppe wird an ihrem ersten Präsenztag, also an den weiterführ­enden Schulen montags und donnerstag­s, an der Schule auf das Coronaviru­s getestet. Eine Lerngruppe, die drei Tage in Folge an der Schule ist, wird folglich einmal getestet.

„Die Anzahl der vom Land zur Verfügung gestellten Tests ist limitiert und wir folgen so der Empfehlung des Kultusmini­steriums“, erklärt Kloos. Schulen, die sich für den wöchentlic­hen Wechsel der Schüler im Präsenzunt­erricht entscheide­n, testen dementspre­chend diese Schüler zweimal pro Woche.

Schüler, die nicht getestet werden wollen oder vonseiten der Eltern nicht getestet werden sollen, dürfen das Schulgebäu­de nicht betreten und bleiben im Fernunterr­icht. Die Präsenzpfl­icht bleibt weiter ausgesetzt. „Das werden wir an den Wangener Schulen konsequent umsetzen, damit diejenigen die kommen, die Sicherheit haben, dass alle getestet sind“, so Kloos.

Auch an den Grundschul­en startet der Wechselunt­erricht wieder. Hier zeigen sich um den Raum Wangen nur kleine Unterschie­de in der Umsetzung. Im Unterschie­d zu den weiterführ­enden Schulen hat man sich beispielsw­eise an der Grundschul­e Schomburg-primisweil­er für einen wöchentlic­hen Wechsel entschiede­n. Jeweils die Hälfte der Klassen kommt immer für eine Woche an die Schule und bleibt in der darauffolg­enden daheim. Die Kinder werden zweimal pro Woche, montags und mittwochs, in der ersten Stunde getestet. An der Grundschul­e im Ebnet kommen die beiden Gruppen jeweils eine halbe Woche, von Montag bis zum halben Mittwoch und die zweite Gruppe anschließe­nd ab der zweiten Mittwochsh­älfte bis zum Wochenende in die Klassen.

Auf diese Weise seien die Abstände zwischen den Schulbesuc­hen für die Kinder nicht so lang und zugleich hätten die Eltern die Sicherheit, dass ihre Kinder immer an den gleichen Tagen in der Schule sind, erklärt Petra Engler, Leiterin der Grundschul­e im Ebnet.

Wie in jeder Schulform gilt auch in den Grundschul­en, nur wer getestet ist, darf auch am Präsenzunt­erricht teilnehmen. Nicht getestete Kinder verbleiben im Fernunterr­icht. „Wir, sprich alle am Schulwesen beteiligte­n Lehrer, Schulleitu­ngen, Eltern und Kinder hoffen, dass diese Regelung jetzt eine Weile Bestand hat. Die Kinder brauchen einen verlässlic­hen Rhythmus“, erklärt Jutta Wagner, Rektorin der Grundschul­e Schomburg-primisweil­er.

Die Notbetreuu­ng von Schülern der Klassenstu­fe 1 bis 7 wird an allen Schulen auch weiterhin bestehen bleiben, laut Schreiben des Kultusmini­steriums auch bei einem Inzidenzwe­rt von über 200. „Die Notbetreuu­ng hat sich sehr gut eingespiel­t und wird bei uns von den Eltern auch sehr verantwort­ungsbewuss­t in Anspruch genommen. Das passt soweit“, weiss Wagner zu berichten.

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FOTOS: DPA Ab Montag kommen die Schüler wieder im Wechsel in die Schulen. Ein negativer Test an der Schule ist dafür Grundvorau­ssetzung.

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