Neue Pläne für den Klimaschutz in Kißlegg
Welche konkreten Ziele die Gemeinde jetzt anstreben will
(sb) - Der Gemeinderat Kißlegg will die Klimaschutzziele auf kommunaler Ebene umsetzen – festgehalten ist das mit dem „Klimaschutzpakt Baden-württemberg“. Welche nächsten Schritte jetzt geplant sind:
Die Landesregierung und die kommunalen Landesverbände haben den Klimaschutzpakt für die Jahre 2020 und 2021 erneuert. Im Pakt stimmen die Parteien der Vorbildwirkung der öffentlichen Hand beim Klimaschutz und den Zielen des Klimaschutzgesetzes zu. Bis 2040 soll die Kommunalverwaltung weitgehend klimaneutral sein. Die Gemeinde Kißlegg hatte das Papier bereits für die Vorjahre unterschrieben.
Mit der Erneuerung des Abkommens wurden auch neue Fördermöglichkeiten vereinbart und die Mittel für die kommunalen Klimaschutzmaßnahmen aufgestockt. Die Gemeinden, Städte und Landkreise können den Klimaschutzpakt mit einer zustimmenden Erklärung unterstützen.
Kißleggs Bürgermeister Dieter Krattenmacher erklärte, dass die Gemeinde wieder den Klimaschutzpakt unterschreiben und den „European
Energy Award“(Zertifikat für die Nachhaltigkeit der Energie- und Klimaschutzpolitik von Gemeinden) erreichen wolle.
„Wir wollen dem Klimaschutz wieder den Stellenwert einräumen, den er hat“, so Krattenmacher. Das Thema solle auch im täglichen kommunalpolitischen Leben weiter nach vorne gestellt werden.
Christoph Dürr, neuer Cdufraktionsvorsitzender, meinte zum Beschlussvorschlag: „Klimaschutz geht uns alle an. Wir gehen da gerne mit. Die Frage ist nicht ob, sondern wie Klimaschutz organisiert wird.“Er schlug vor, den Energieausschuss online ins Leben zu rufen. Krattenmacher stimmte zu.
Gol-fraktionsvorsitzender Andreas Kolb zeigte sich überrascht: „Wir haben das schon zweimal unterschrieben, das darf kein Papiertiger sein.“Er wollte konkrete Ziele auf dem Papier formulieren – wie den „European Energy Award“in Gold und als Vorbild das Aufstellen von Photovoltaikanlagen auf allen kommunalen Gebäuden, auf denen es möglich ist.
Der Bürgermeister nannte den Vorschlag „reizvoll“und wollte die genannten Ziele als Arbeitsauftrag beschließen. Jedoch erklärte er, dass der Gemeinderat bei einzelnen Gebäuden abwägen müsse, wo die Anlagen Sinn machen.
Jakob Frey von der SPD meinte dazu, dass die Gemeinde auch mehr klimaneutrale Baugebiete und Klimaverbesserungen in verschiedenen Gebäuden prüfen müsse.
Krattenmacher antwortete: „Das haben wir beim Tannenstock schon umgesetzt. Wir konnten der Sache personalbedingt nicht wie geplant nachgehen.“Die Themen Photovoltaikanlagen und „European Energy Award“wollte er mitnehmen und in Sachdiskussionen separat führen.
Der Gemeinderat beschloss am Ende einstimmig, den Klimaschutzpakt zu unterstützen und eine entsprechende Erklärung an das Umweltministerium abzugeben. Außerdem wurden die Ziele, auf allen geeigneten kommunalen Dächern Photovoltaikanlagen zu errichten, und die Auszeichnung mit dem goldenen „European Energy Award“anzustreben, schriftlich fixiert.