Biber spaziert durch Ravensburg
Polizei bringt das Tier zurück zur Schussen – So verhält man sich richtig, wenn man in der Stadt auf Biber trifft
- Ulrike Renz staunte nicht schlecht, als sie am Sonntagabend einen Biber auf dem Parkplatz vor der Oberschwabenhalle in Ravensburg entdeckte. Eine tierische Begegnung, die in der Region gar nicht so ungewöhnlich ist.
„Ich habe zuerst gedacht, es sei eine große Katze, die Hilfe braucht, weil sie so langsam und orientierungslos über den Parkplatz lief“erinnert sich die Ravensburgerin Ulrike Renz an ihre Begegnung mit dem Biber. Erst beim zweiten Hinsehen habe sie erkannt, welches Tier da gerade über den Parkplatz vor der Oberschwabenhalle schlich. „Ich wollte natürlich helfen. War mir aber nicht sicher wie“, sagt sie. Bei Tierschutzvereinen erreicht sie am Sonntagabend niemanden. „Bei einer Tierklinik hieß es, sie könnten nur helfen, wenn das Tier verletzt sei“, sagt sie. Schließlich rief die Ravensburgerin bei der Polizei an.
„Die Kollegen haben den Biber eingefangen, nach Absprache mit dem Biberbeauftragten des Landratsamtes in einer großen Plastikkiste zur Schussen gebracht und dort wieder freigelassen“, sagt Polizeisprecherin Daniela Baier auf Nachfrage der „Schwäbischen Zeitung“. Dass Biber gelegentlich in der Stadt auftauchen, sei nicht ungewöhnlich, erklärt Lisa König, Naturschutzfachkraft beim Landratsamt Ravensburg. „Die Tiere sind auf der Suche nach neuen Gebieten und verirren sich dann schon auch mal in die Stadt“, erklärt sie. Mit ihrem Anruf bei der Polizei hätte Ulrike Renz alles richtig gemacht. „Wer einen Biber in der Stadt sieht, der orientierungslos oder verletzt wirkt, kann sich beim Landratsamt und am Abend oder am Wochenende bei der Polizei melden“, sagt sie. Die Tiere selbst wieder zum Wasser zu bringen, empfiehlt sie allerdings nicht. „Das sollte man lieber Experten mit der entsprechenden Ausrüstung überlassen“, sagt sie.