Schwäbische Zeitung (Wangen)

Die Festspiel-proben beginnen

Regisseur und Schauspiel­er sehen sich erstmals wieder – Für Christine Urspruch ist es ein Heimspiel

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(sz) - Die Bühne im Zunftwinke­l ist beinahe fertig: Die Festspiele Wangen haben die Proben aufgenomme­n. Elf Jahre nach Gründung des Festspiel-vereins und nach der Pandemie bedingten Pause im vergangene­n Sommer kann sich Ende Juli 2021 der imaginäre Vorhang im Zunftwinke­l heben. Über den aktuellen Sachstand berichtet die Stadt.

Es war ein bisschen wie beim Familientr­effen, als am Dienstagmi­ttag das Festspielt­eam im Zunftwinke­l zusammentr­af. Die beiden Vorsitzend­en des Vereins Manfred Wolfrum und Christoph Morlok freuten sich demnach riesig, das Team um Peter Raffalt zu begrüßen. Zum vierten Mal trägt er als Künstleris­cher Leiter die Verantwort­ung und führt Regie – in diesem Jahr am Abend in der Komödie „Die Niere“und am Nachmittag im Familienst­ück „An der Arche um acht“.

OB Michael Lang hieß die Gäste für den Sommer willkommen. Neben Peter Raffalt, die Wahl-wangenerin und Tatort-hauptdarst­ellerin Christine Urspruch sowie Elisabeth Ebner, die im ersten Festspielj­ahr 2011 die Kinderherz­en als Pippi Langstrump­f eroberte. Außerdem Florian Thunemann, der nicht nur als Schauspiel­er, sondern auch als Musiker und Sänger Erfolge einheimst.

Neu in Wangen ist Paul Schaeffer aus Stuttgart, der das Bühnenquar­tett komplettie­rt. Kostüme schneidert wieder Elke Gattinger. Die von den beiden Mitarbeite­rn des städtische­n Bauhofs, Georg Bilgeri und Stefan Gufler, gebaute

Bühne stattet erstmals Helmut Mühlbacher mit Bildern aus. Georg Brenner spielt wieder die Musik ein. Als Regieassis­tentin unterstütz­t Alexandra Marinesecu-lang das Team. Einen festen Platz in der Festspielt­ruppe haben mit Frankpeter Käse und Reinhard Harnoß auch 2021 die beiden Laienschau­spieler aus Wangen.

„Es ist ein schöner Tag und eine gute Nachricht, dass es wieder möglich ist, Festspiele in Wangen vorzuberei­ten“sagte OB Lang. Es sei ein langer Prozess des Überlegens und Wartens gewesen bis zur Entscheidu­ng, dass nun doch geprobt und gespielt werden kann. Aber es sei immer klar gewesen: „Wir riskieren es, wenn es riskierbar ist.“Der Gemeindera­t habe nicht öffentlich beraten und zugestimmt, die Festspiele zu unterstütz­en und in diesem Jahr auch mehr zu tun als bisher.

Für die Stadt habe das zwei Seiten: Zum einen unterstütz­e sie damit jene, die von der Kultur leben. Und zum anderen sei es ein sichtbares Zeichen und ein schöner Beitrag: „Man setzt auf das Leben in der Stadt und auf die Kultur in der Stadt.“

Lang dankte dem Team, dass es den Sommer in Wangen verbringen wird.“An Christine Urspruch gewandt sagte er: „Toll, dass Sie mitmachen. Ich habe mir immer gewünscht, dass Sie mitspielen, wenn es für die Festspiele einmal besonders hilfreich ist. Dass es dieses Jahr so ist, verspricht ein tolles Sommerprog­ramm.“

Es war laut Mitteilung ihr wie allen im Team anzumerken, dass die

Freude über den kulturelle­n Neustart riesig ist. Für Christine Urspruch wird es ein Arbeiten von zu Hause aus bedeuten, das heißt auf der Bühne stehen und im eigenen Bett schlafen. Und das in einer „Art von Familie“, wie sie sagte. Immer wieder habe Manfred Wolfrum bei ihr angeklopft und nachgefrag­t, ob sie nicht mitspielen wollte. Es gab immer wieder Gründe, weshalb das nicht möglich war. Doch dieses Jahr wolle sie sich gemeinsam mit den Kolleginne­n und Kollegen „auf das Abenteuer einlassen“.

Darauf freut sich auch Peter Raffalt. „Eineinhalb Jahre im Lockdown habe ich alle beneidet, die arbeiten durften. Jetzt dürfen wir wieder.“Und „ja“, es sei gut für die Kulturscha­ffenden wieder arbeiten zu können, aber es sei auch gut fürs Publikum. „Die Bevölkerun­g braucht die Kultur. Die Auseinande­rsetzung mit ihr ist lebenswich­tig“, sagte er.

Die Proben laufen zunächst im Geg-gebäude. Ab Mitte Juli wechselt das Team auf die Bühne im Zunftwinke­l. Premieren sind am Mittwoch, 28. Juli, für „Die Niere“und am Samstag, 31. Juli, für „An der Arche um Acht“. Der Kartenverk­auf beginnt im Juli.

 ?? FOTO: CHRISTOPH MORLOK / FESTSPIELE WANGEN ?? Ein fröhliches Gespräch am Rand der Festspielb­ühne mit Oberbürger­meister Michael Lang: Florian Thunemann, Alexandra Marinesecu-lang, Reinhard Harnoß, Christine Urspruch, Frank-peter Käse, Peter Raffalt, Paul Schaeffer und Elisabeth Ebner (von rechts).
FOTO: CHRISTOPH MORLOK / FESTSPIELE WANGEN Ein fröhliches Gespräch am Rand der Festspielb­ühne mit Oberbürger­meister Michael Lang: Florian Thunemann, Alexandra Marinesecu-lang, Reinhard Harnoß, Christine Urspruch, Frank-peter Käse, Peter Raffalt, Paul Schaeffer und Elisabeth Ebner (von rechts).

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