Schwäbische Zeitung (Wangen)

Wassermass­en lassen Hang bei Wolfegg abrutschen

In Alttann musste ein Haus evakuiert werden – Straße durch die Höll war gesperrt

- Von Katrin Neef

- Ein Hangrutsch hat im Wolfegger Ortsteil Alttann für einen Einsatz von Feuerwehr und THW gesorgt. Eine Bewohnerin musste ihr Haus verlassen, die Straße durch die Höll war 24 Stunden lang gesperrt.

Der Hang im Bereich Höll war in der Nacht auf Dienstag in Bewegung geraten. Auslöser waren wahrschein­lich die starken Regenfälle sowie die Tatsache, dass sich im Hang mehrere Quellen befinden, wie Wolfeggs Bürgermeis­ter Peter Müller sagt. Das Wasser hat sich dann offenbar einen Weg gebahnt und floss in Form von drei kleinen Bächen aus dem Hang, wie Müller berichtet.

Größere Mengen Erde rutschten ab, Brennholzv­orräte eines Wohnhauses wurden teilweise verschütte­t. Am Dienstagvo­rmittag rückte die Freiwillig­e Feuerwehr Wolfegg an. Das bedrohte Wohnhaus wurde vorsorglic­h evakuiert, die Bewohnerin kam bei Nachbarn unter, wie die Feuerwehr berichtet. Auch die Straße durch die Höll wurde gesperrt. Das Pflegeheim in Neutann war vorübergeh­end nur von Alttann aus erreichbar. Seit Mittwochna­chmittag ist die Straße wieder befahrbar.

Wie die Feuerwehr weiter mitteilt, wurde auch die Drohnengru­ppe der Feuerwehr Baindt alarmiert. So konnte der instabile Hang erkundet werden, ohne Personen in den Gefahrenbe­reich zu schicken. Als Spezialist­en eilten Geologen des Landesamts für Geologie aus Freiburg zur Einsatzste­lle. Das Technische Hilfswerk kam mit Spezialger­äten und einer weiteren Drohne hinzu, um die Bewegungen im Hang zu messen. Am Dienstagna­chmittag wurden dann provisoris­che Rohrleitun­gen in den Hang eingezogen. Auf diese Weise wurde das aus den Quellen fließende Wasser abgeleitet, wie Peter Müller erklärt. Die Einsatzkrä­fte bedeckten den Hang großflächi­g mit einer Plane ab, um die Erdmassen vor weiterem Regen zu schützen. Das THW lieferte hierzu verschiede­nes Baumateria­l und Sandsäcke an die Einsatzste­lle.

Die Einsatzmaß­nahmen von Feuerwehr und THW dauerten bis zum Dienstagab­end an. Das THW will weitere Messungen vornehmen, um festzustel­len, wie die Gefahrenla­ge ist. „Im Moment ist alles gesichert, aber das Wetter ist unruhig, und neuer Regen könnte den Hang wieder ins Rutschen bringen“, sagt der Bürgermeis­ter.

Großes Lob zollt Peter Müller den Einsatzkrä­ften: „Die Blaulichtf­amilie hat einen hervorrage­nden Job gemacht.“Am Einsatz beteiligt waren die Feuerwehr Wolfegg mit 25 Einsatzkrä­ften und drei Fahrzeugen, das THW Weingarten mit acht Leuten und drei Fahrzeugen, zwei Fachberate­r der Feuerwehre­n des Landkreise­s Ravensburg sowie die Drohnengru­ppe der Feuerwehr Baindt.

 ?? FOTO: FEUERWEHR ?? Oberhalb der Straße durch die Höll ist ein Hang abgerutsch­t. Das Haus wurde vorsorglic­h evakuiert, die Straße vorübergeh­end gesperrt.
FOTO: FEUERWEHR Oberhalb der Straße durch die Höll ist ein Hang abgerutsch­t. Das Haus wurde vorsorglic­h evakuiert, die Straße vorübergeh­end gesperrt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany