Wassermassen lassen Hang bei Wolfegg abrutschen
In Alttann musste ein Haus evakuiert werden – Straße durch die Höll war gesperrt
- Ein Hangrutsch hat im Wolfegger Ortsteil Alttann für einen Einsatz von Feuerwehr und THW gesorgt. Eine Bewohnerin musste ihr Haus verlassen, die Straße durch die Höll war 24 Stunden lang gesperrt.
Der Hang im Bereich Höll war in der Nacht auf Dienstag in Bewegung geraten. Auslöser waren wahrscheinlich die starken Regenfälle sowie die Tatsache, dass sich im Hang mehrere Quellen befinden, wie Wolfeggs Bürgermeister Peter Müller sagt. Das Wasser hat sich dann offenbar einen Weg gebahnt und floss in Form von drei kleinen Bächen aus dem Hang, wie Müller berichtet.
Größere Mengen Erde rutschten ab, Brennholzvorräte eines Wohnhauses wurden teilweise verschüttet. Am Dienstagvormittag rückte die Freiwillige Feuerwehr Wolfegg an. Das bedrohte Wohnhaus wurde vorsorglich evakuiert, die Bewohnerin kam bei Nachbarn unter, wie die Feuerwehr berichtet. Auch die Straße durch die Höll wurde gesperrt. Das Pflegeheim in Neutann war vorübergehend nur von Alttann aus erreichbar. Seit Mittwochnachmittag ist die Straße wieder befahrbar.
Wie die Feuerwehr weiter mitteilt, wurde auch die Drohnengruppe der Feuerwehr Baindt alarmiert. So konnte der instabile Hang erkundet werden, ohne Personen in den Gefahrenbereich zu schicken. Als Spezialisten eilten Geologen des Landesamts für Geologie aus Freiburg zur Einsatzstelle. Das Technische Hilfswerk kam mit Spezialgeräten und einer weiteren Drohne hinzu, um die Bewegungen im Hang zu messen. Am Dienstagnachmittag wurden dann provisorische Rohrleitungen in den Hang eingezogen. Auf diese Weise wurde das aus den Quellen fließende Wasser abgeleitet, wie Peter Müller erklärt. Die Einsatzkräfte bedeckten den Hang großflächig mit einer Plane ab, um die Erdmassen vor weiterem Regen zu schützen. Das THW lieferte hierzu verschiedenes Baumaterial und Sandsäcke an die Einsatzstelle.
Die Einsatzmaßnahmen von Feuerwehr und THW dauerten bis zum Dienstagabend an. Das THW will weitere Messungen vornehmen, um festzustellen, wie die Gefahrenlage ist. „Im Moment ist alles gesichert, aber das Wetter ist unruhig, und neuer Regen könnte den Hang wieder ins Rutschen bringen“, sagt der Bürgermeister.
Großes Lob zollt Peter Müller den Einsatzkräften: „Die Blaulichtfamilie hat einen hervorragenden Job gemacht.“Am Einsatz beteiligt waren die Feuerwehr Wolfegg mit 25 Einsatzkräften und drei Fahrzeugen, das THW Weingarten mit acht Leuten und drei Fahrzeugen, zwei Fachberater der Feuerwehren des Landkreises Ravensburg sowie die Drohnengruppe der Feuerwehr Baindt.