Auch für den Kreistag zeichnet sich Zustimmung ab
Ob der Bodenseekreis dem Verkauf des Flughafengrundstücks zustimmt, ist noch nicht entschieden. In einer Sondersitzung des Kreistagsausschusses für Finanzen, Verwaltung und Kultur deutete sich am Dienstag aber eine breite Zustimmung an. „Die Wege, die Sie aufzeigen, erscheinen uns seriös“, konstatierte für die Cdu-fraktion Achim Krafft nach den erläuterungen von Flughafenchef Claus-dieter Wehr. Wie Krafft hob auch Henrik Wengert für die Freien Wähler die verkehrsinfrastrukturelle Bedeutung des Flughafens für die Region hervor. Das tat auch SPD-RAT Norbert Zeller – und plädierte dafür, auch die Chancen für Friedrichshafen in
Bezug auf die künftige Luftfahrt zu sehen. „Die technologische Entwicklung in den nächsten Jahren wird rasant sein“, so Zeller. Falls Fliegen bald nahezu emissionsfrei möglich sein sollte, sollte Friedrichshafen aus seiner Sicht jedenfalls nicht ohne Flughafen dastehen. Eine Aufteilung des Bodenseeairports in Besitz- und Betriebsgesellschaft betrachtet Zeller als „tragfähige Lösung“, daran sollte der Bodenseekreis im gleichen Verhältnis beteiligt sein wie an der bisherigen Gmbh. Allein der Stadt Friedrichshafen das Feld zu überlassen, das will auch Henrik Wengert nicht. Keine Zustimmung zur Umstrukturierung ist von der Fraktion der Grünen zu erwarten. Markus Böhlen fragte, was denn wäre, wenn es den Flughafen nicht mehr gäbe. Die oft zitierte Wertschöpfung könne man auch durch eine andere Nutzung generieren. Jedem sei außerdem zumutbar, alternativ von Stuttgart, Zürich oder Memmingen zu fliegen. Auch all die Unternehmen in der Region, die aus der Luft- und Raumfahrt entstanden sind, sieht Böhlen nicht in Gefahr. Für Landrat Lothar Wölfle ist das zu kurz gedacht: „Natürlich wird ZF nicht morgen abwandern, wenn der Flughafen schließt. Aber: Solche Entscheidungen setzen Signale und fließen in Unternehmensentscheidungen ein.“(li)