Hergatz tritt Klimabündnis bei
Die Emissionswerte von Rathaus, Schule und Turnhalle in Wohmbrechts sollen künftig verbessert werden
- Die Gemeinde Hergatz tritt dem „Bündnis klimaneutrales Allgäu 2030“bei. Das hat der Gemeinderat mit 10:2 Stimmen beschlossen. Die Energie- und Emissionswerte von Rathaus, Schule und Turnhalle in Wohmbrechts fließen in das Projekt ein, sollen sich also in den nächsten Jahren verbessern.
Sebastian Hartmann vom Energieund Umweltzentrum Allgäu (eza) hatte dem Gemeinderat im Mai das Bündnis vorgestellt. Zwischenzeitlich hatte sich auch der Bau- und Umweltausschuss mit dem Thema beschäftigt. Nun stand die Entscheidung über einen möglichen Beitritt an. Und hier gab es viele Fürsprecher. Armin Woll plädierte dafür, weil eza für ein „standardisiertes Verfahren“stehe und die Verwaltung dadurch entlastet werde. Zudem: „Wir haben einen Austausch mit anderen Kommunen.“Das seien entscheidende Vorteile gegenüber der
Beauftragung eines Energieberaters, der nur punktuell wirke. Andreas Roth zeigte sich überzeugt davon, dass der Druck hinsichtlich des Klimaschutzes zunehmen werde: „Die Preise werden in allen Bereichen steigen und es wird Strafmaßnahmen geben“, so Roth und ergänzte: „Hergatz ist hintendran. Andere Kommunen haben schon mehr gemacht.“Er plädierte dafür, vor allem dort etwas zu tun, „wo wir schnell einen Effekt sehen“.
Den werde es nicht geben, ohne dass die Gemeinde Geld in die Hand nehme, warf Anton Pfeiffer ein. Im Haushalt stehe kein Geld dafür bereit. Dem entgegnete Bürgermeister Oliver-kersten Raab, dass es heuer wohl ohnehin noch keine Investitionen beispielsweise in eine Photovoltaikanlage geben werde.
Gegen den Beitritt zum Klimabündnis votierten Heinz Lieg und Stephan Fey. Lieg plädierte dafür, die Bundestagswahl im September abzuwarten: „Danach gibt es eventuell
Fördergelder.“Er sehe zudem keinen akuten Handlungsbedarf.
Nur kurz war die Diskussion, welche Gebäude künftig in puncto Klimafreundlichkeit überprüft werden. Das Beieinander von Rathaus, Schule und Turnhalle in Wohmbrechts gab schließlich den Ausschlag. Rebecca Schmalzl sah darin auch die
Möglichkeit, das Thema in die Bevölkerung zu tragen. So könne der Klimaschutz künftig Teil des Schulunterrichts werden.
In einem ersten Schritt soll es nun eine Bestandsaufnahme für die drei Gebäude geben – also die Ermittlung des Energieverbrauchs und der Kohlendioxidbilanz.