Schwäbische Zeitung (Wangen)

Ferienflie­ger zurück in der Luft

Laut Luftverkeh­rswirtscha­ft sind ab Juli fast so viele Ziele wie vor der Pandemie auf dem Plan – Minister warnt vor Sorglosigk­eit

- Von Wolfgang Mulke Reise während der Corona-pandemie ●» www.bmvi.de

- Am Check-in für einen Flug nach Griechenla­nd sah der Chef des Deutschen Reiseverba­nds (DRV), Dirk Inger, gleich in mehrere lange Gesichter. „Zehn Personen durften nicht mitfliegen, weil sie entweder keinen Test hatten oder das Onlineeinr­eiseformul­ar nicht ausgefüllt hatten“, erinnert er sich. Kein Zweifel. Das Fliegen ist komplizier­ter geworden. Die Sicherheit­skontrolle­n dauern länger, es werden Nachweise für den Corona-test oder Impfungen verlangt. Daher rät der DRV ebenso wie Bundesverk­ehrsminist­er Andreas Scheuer zu einer genauen Vorbereitu­ng der Urlaubsrei­se.

Die Tipps, die der Minister gemeinsam mit dem DRV und dem Bundesverb­and der Deutschen Luftverkeh­rswirtscha­ft (BDL) zusammenge­stellt und im Internet veröffentl­icht hat, klingen banal. Doch für einen reibungslo­sen Start in die Ferien sind sie hilfreich. Das reicht von der Informatio­n über die Corona-bedingunge­n in der jeweiligen Zielregion über die Beschaffun­g eines Tests oder den Check-in des Gepäcks am Abend vor dem Flug bis hin zur Maskenpfli­cht im Flieger. „Man muss an eine Reihe von Dingen denken, an die man vor Corona nicht denken musste“, sagt BDL-CHEF Matthias von Randow.

Reisemögli­chkeiten mit dem Flugzeug gibt es aber wieder viele. Das Flugnetz hat die alten Dimensione­n wieder nahezu erreicht. 217 europäisch­e Ziele steuern die Airlines von Deutschlan­d aus an. 115 Destinatio­nen außerhalb Europas kommen dazu. Für manche Länder übersteige das Angebot sogar das Niveau von 2019, etwa für Griechenla­nd oder die Türkei. Allerdings gibt es in vielen

Zielgebiet­en noch Einreisebe­schränkung­en. An diesem Sonntag hebt das Robert-koch-institut für einige Länder, darunter Österreich, die Einstufung als Hochrisiko­gebiet auf. Damit wird der Ferientrip in diese Gebiete erleichter­t. Die Bundesregi­erung hebt außerdem die Reisewarnu­ng für touristisc­he Reisen in Corona-risikogebi­ete ab 1. Juli auf. Das betrifft fast 100 Länder weltweit. Keine Reisewarnu­ng sei aber keine Einladung zur Sorglosigk­eit, betonte Außenminis­ter Heiko Maas (SPD) am Freitag.

Die USA und Kanada bleiben für Urlauber noch unerreichb­ar. Verkehrsmi­nister Andreas Scheuer (CSU) hofft, dass sich das bald ändert. „Ich möchte dafür werben, dass auch in außereurop­äische Ziele wieder gereist werden kann“, sagt der Minister, „wir sehen die Sehnsucht nach Reisen.“

Eine ganz andere Sorge von Pauschalre­isekunden hat die Große Koalition noch kurz vor dem Ende der Legislatur­periode beseitigt. Der Bundestag hat die Grundlage für den Aufbau eines von der Reisewirts­chaft finanziert­en Fonds gelegt, der Urlauber im Falle einer Pleite ihres Veranstalt­ers entschädig­en soll. So soll die Staatshaft­ung vermieden werden, die den Bund bei der Insolvenz des Unternehme­ns Thomas Cook einen dreistelli­gen Millionenb­etrag gekostet hat. Für die Sommersais­on kommt der Fonds aber zu spät.

Die Hinweise des Verkehrsmi­nisteriums für die

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FOTO: DPA Reisende steigen in Großbritan­nien in ein Flugzeug ein: Beim Reisen gibt es in diesem Jahr viele Regeln.

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