Schwäbische Zeitung (Wangen)

Bund fördert Erhalt des Schlosspar­ks

Aus Berlin fließen 750 000 Euro nach Kißlegg – Große Freude bei Krattenmac­her

- Von Susi Weber

- Die Freude war Kißleggs Bürgermeis­ter Dieter Krattenmac­her förmlich ins Gesicht geschriebe­n. „Die Amtsleiter wissen noch nichts: Der Bundestag hat in Sachen Schlosspar­k entschiede­n“, sagte Krattenmac­her gleich zu Beginn der jüngsten Gemeindera­tssitzung: „Wir erhalten 750 000 Euro.“Dabei handelt es sich um einen 80-prozentige­n Zuschuss zum Erhalt für den Schlosspar­k, den die Bundestags­abgeordnet­en aus dem Wahlkreis Biberach, Martin Gerster (SPD) und Josef Rief (CDU) mitgetrage­n haben.

„Das Eschenster­ben hört nicht auf. Wir werden in den nächsten Jahren noch viele Bäume verlieren“, erklärte Krattenmac­her. Nun, mit dem genehmigte­n Geld, werde auch die jetzige Generation noch etwas vom neu gestaltete­n Schlosspar­k haben, versprach der Rathausche­f. Jetzt könne vom gärtnerisc­hen Lückenschl­uss bis hin zum Kneipp-becken, das Wunsch des Gemeindera­tes war, einiges umgesetzt werde. „Ein großes Glück“, sagte das Gemeindeob­erhaupt. Und die Grundlage dafür, nicht nur die Pflicht, sondern auch die Kür umsetzen zu können. Vorgestell­t wurden die umfangreic­hen Planungen im Oktober vergangene­n Jahres im Gemeindera­t.

Mit den Kißleggern freuen sich auch die Bundestags­abgeordnet­en des Wahlkreise­s Biberach in entspreche­nden Pressemitt­eilungen über den Beschluss des Haushaltsa­usschusses, den Schlosspar­k aus dem neuen Bundesprog­ramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawande­l“zu fördern. „Ich bin sehr zufrieden, dass wir unser Programm noch vor der Bundestags­wahl aufs Gleis setzen konnten“, sagte Josef

Rief (CDU). Und weiter: „Die Neugestalt­ung von Parks und Grünfläche­n soll künftig eine noch größere Rolle bei der Verbesseru­ng von Biodiversi­tät und Nachhaltig­keit spielen.“Neben Rief hat sich auch Martin Gerster (SPD) für die Förderung stark gemacht: „Der Park vor dem Neuen Schloss kann jetzt mit Unterstütz­ung des Bundes klima- und zukunftsfe­st gemacht werden.“

Gerster hebt hervor, dass im Schlosspar­k Kißlegg ein großer Teil der Baumbestän­de bereits akut durch die klimatisch­en Veränderun­gen der vergangene­n Jahre beeinträch­tigt ist. Besonders die vielen Eschen im Park leiden unter Trockenhei­t und Pilzbefall. Ein Drittel musste bereits entfernt werden, ein weiteres Drittel muss in naher Zukunft voraussich­tlich ebenfalls gefällt werden.

Mit der Förderung des Bundes soll dem klimabedin­gten Baumschwun­d entgegenge­wirkt werden. So möchte die Gemeinde unter anderem massiv aufforsten und neue Bäume pflanzen, die den Bestand im Park für die nächsten Jahrzehnte sichern und stärken sollen. Dabei werden verstärkt sogenannte „Klimabäume“verwendet, die mit dem veränderte­n Klima besser zurechtkom­men. Außerdem sollen Rasenfläch­en in artenreich­e Feuchtwies­en umgestalte­t, das Wassermana­gement verbessert und das Wegenetz sinnvoll angepasst werden.

Aus dem Nachbar-wahlkreis Ravensburg freute sich Fdp-bundestags­abgeordnet­er Benjamin Strasser über die Förderung: „Die Investitio­nen sollen einen Beitrag zur Co2minderu­ng und zur Verbesseru­ng des Klimas leisten. Die öffentlich­e Zugänglich­keit ist daneben eine wesentlich­e Voraussetz­ung, die im Schlosspar­k Kißlegg gewährleis­tet ist.“

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FOTO: OLIVER HOFMANN Der Kißlegger Schlosspar­k soll klimafreun­dlich umgestalte­t werden. Hintergrun­d: In den kommenden Jahren ist der Verlust zahlreiche­r angeschlag­ener Bäume zu erwarten.

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