Kreisimpfzentrum hofft auf mehr Dosen
Ende Juni soll Baden-württemberg zusätzliche Impfdosen erhalten – Davon sollen auch Menschen im Kreis Ravensburg profitieren
- Obwohl es noch viele Menschen gibt, die einer Gruppe der Impfpriorisierten angehörten und noch immer keinen Termin ergattern konnten, ist seit Montag die Impfpriorisierung in Badenwürttemberg auch in den Kreisimpfzentren aufgehoben. Das bewertet Andreas Rein, Leiter des Kreisimpfzentrums Ravensburg, als positiv.
Da bereits 42,5 Prozent der Menschen im Kreis Ravensburg die Erstimpfung erhalten haben, sei die Situation entspannter als noch vor einigen Monaten oder Wochen, erklärt der Leiter des Kreisimpfzentrums. Da sei der Druck höher gewesen, zuerst einmal die Menschen aus einer impfpriorisierten Gruppe an die Reihe zu nehmen.
Zudem sei mit dem Wegfall der Priorisierung ein hoher Bürokratieaufwand für die Kreisimpfzentren weggefallen (beispielsweise Prüfen der Impfberechtigungen). Nun könne jeder, der es möchte und einen
Termin hat, geimpft werden – und das sei richtig so.
Nicht alle Menschen finden den Wegfall der Priorisierung auch in den Impfzentren gut. Andere Bundesländer handhaben dies daher durchaus anders – im Gegensatz zu den Hausarztpraxen bekommen in Schleswig-holstein beispielsweise vorerst weiter nur die Prioritätsgruppen eins bis drei eine Impfung in den Impfzentren.
Dass in Baden-württemberg nun auch Hausärzte und seit Montag auch Betriebsärzte impfen dürfen, trage laut Rein jedoch zusätzlich dazu bei, das allgemeine Impfangebot zu erhöhen. Wobei der Leiter des Kreisimpfzentrums einräumt, dass es bis Ende Juni noch wegen der Knappheit an Impfdosen weiterhin schwierig sein werde, einen Termin zu bekommen – und zwar egal wo. Einen besonderen Tipp, wie Interessierte den ersehnten Termin im Kreisimpfzentrum schneller buchen können, hat er daher nicht. Er könne nur die üblichen Wege empfehlen:
Bei der Impfhotline anrufen oder es online versuchen.
Zumal es häufig so sei, dass in Impfzentren in einer bestimmten Woche beispielsweise auch nur Zweitimpfungen verabreichen würden und keine Termine für Erstimpfungen in der selben Woche vergeben werden können. Im Kreisimpfzentrum in Ravensburg, in dem bisher rund 25 Prozent aller Geimpften aus einem anderen Landkreis stammten, werden in dieser Woche nur Zweitimpfungen vorgenommen. Die Quote der Zweitimpfungen im Kreis Ravensburg beträgt laut Rein derzeit 20,2 Prozent (Stand Mittwochnachmittag).
Für Ende Juni hofft Rein auf die in Aussicht gestellten zusätzlichen Impfdosen, die Baden-württemberg, ebenso wie manch andere Bundesländer, in der Kalenderwoche 26 voraussichtlich erhalten soll.
Rein betont im Sz-gespräch, er habe großes Verständnis für alle, die verzweifelt einen Termin suchen. „Es gibt eine sehr große Anfrage auf ein noch zu geringes Angebot.“So habe es in Baden-württemberg bereits Phasen gegeben, in denen 13 bis 19 Millionen Menschen nach einem Termin in den Kreisimpfzentren nachgefragt haben. Zur Verfügung gestanden hätten aber nur 33 000 bis 55 000 Dosen. Da Baden-württemberg gar nicht so viele Einwohner habe, zeige die Zahl der Terminsuchenden deutlich, wie sehr sich die Menschen mehrfach und auch über Länderrenzen hinweg um einen Termin bemühen. Er sei aber zuversichtlich, dass es bald ein ausgeweitetes Angebot gebe in Zusammenarbeit mit den Praxen und Betriebsärzten und sobald es ausreichend Dosen gebe.