„Eine tolle Geschichte“für den Kreisbrandmeister
Halbzeit bei der Impfaktion des Landkreises für die Blaulichtfamilie
1200 Mitglieder der Blaulichtfamilie haben in den vergangenen zwei Monaten ihre Erstimpfung erhalten. Wie das organisiert worden ist, erklärt Kreisbrandmeister Oliver Surbeck.
Seit dem 14. April sind Mitglieder der Feuerwehren impfberechtigt. Der Brand- und Katastrophenschutz im Landratsamt Ravensburg, den Surbeck leitet, hat daraufhin sofort, als einer der ersten im Land, eine groß angelegte Impfaktion organisiert.
Ein logistischer Kraftakt, gehören den 38 Freiwilligen und sieben Werkfeuerwehren im Kreis immerhin 2500 Menschen an. 14 Termine wurden ihnen angeboten. Mit der Organisation vor Ort wurden die Stützpunkt-feuerwehren, die interkommunal tätig sind, beauftragt.
Dazu gehört auch die Freiwillige Feuerwehr Bad Wurzach. Sie nutzte dazu bereits Anfang Mai den Dorfstadel in Ziegelbach. Der war bereits dafür vorbereitet, da dort auch die lokale Impfaktion für nicht mobile Menschen stattgefunden hatte.
„Wir haben 100 Impfdosen gestellt bekommen“, so Bad Wurzachs Kommandant Rolf Butscher. 290 Kameradinnen und Kameraden hat die Gesamtwehr der Riedstadt, etwa 180 von ihnen sind tagsüber verfügbar. Dazu kommen die Leute der Veralliawerkfeuerwehr.
„Viele von ihnen waren bereits geimpft, zum Beispiel aufgrund ihres Berufs oder weil sie Angehörige pflegen. Auf dieser Grundlage haben wir dann eine Prioritätenliste erarbeitet“, erläutert der Kommandant, der auch einräumt: „Es gibt natürlich auch einige wenige, die keine Impfung haben wollen.“
Insgesamt sei die Impfbereitschaft in der Feuerwehr aber hoch, sagt Oliver Surbeck. 1200 Erstimpfungen habe es gegeben – für Feuerwehrleute, aber auch für Ehrenamtliche von THW, Johannitern, Maltesern und DRK. „Eine tolle Geschichte“, freut sich der Kreisbrandmeister.
Surbeck glaubt auch zu wissen, warum die Bereitschaft neben dem Aspekt des Gesundheitsschutzes so hoch war. „Alle lechzen danach, endlich wieder regulär üben zu können. In größeren Gruppen ist das jetzt ja auch glücklicherweise wieder möglich.“Aber anderthalb Jahre lang sei der Probenbetrieb stark eingeschränkt gewesen. „Bei der Jugendfeuerwehr war er sogar auf Null zurückgefahren. Und das tut richtig weh.“Dabei seien regelmäßige Übungen wichtig, hebt Surbeck hervor. „Es geht natürlich zum einen um die Routine. Bergen, retten, löschen und schützen verlernt man zwar nicht, aber wenn man ein Jahr lang nicht mehr mit dem Auto gefahren ist, braucht man ja auch erst einmal wieder ein wenig Übung, bis wieder alles wie automatisch geht.“
Zum anderen sei auch die Gemeinsamkeit der Feuerwehrleute ein bedeutender Faktor des Übungsbetriebs. „Zwischenmenschlicher Faktor“nennt Surbeck das. „Wenn ich mit jemandem zusammen in ein brennendes Haus muss, braucht es nahezu blindes Vertrauen zueinander, und das kann nur durch stetes Miteinander entstehen.“
Am 14. Juni beginnt nun die Zweitimpfung. Erneut wird es 14 Termine überall im Landkreis geben. Verimpft werden die Seren von Biontech und Moderna. Unterstützt wird die Impfaktion vom Kreisimpfzentrum Ravensburg, das auch die Ärzte stellt, und vom Zentralen Impfzentrum Ulm.