Zwei Großbaustellen auf vier Kilometern der A 96
Beim Memminger Autobahnkreuz werden Brücken neu gebaut - Mit Verzögerungen rechnen
- Pendler, die auf der A 96 Memmingen passieren, haben es nicht leicht. Seit mittlerweile drei Jahren sind Bauarbeiter östlich des Memminger Autobahnkreuzes am Werk. Für Auto- und Lastwagenfahrer geht es nur langsam und auf schmalen Fahrstreifen über die dortige Hochbrücke. Auf einer Überführung westlich des Autobahnkreuzes über die Memminger Straße gilt demnächst dasselbe.
Derzeit lässt die Autobahn Gmbh des Bundes neben dieser Überführung eine Behelfsbrücke errichten. Über die soll der Verkehr in Richtung München rollen, während die Überführung abgerissen und neugebaut wird. „So haben wir während der Bauarbeiten dauerhaft zwei Spuren in jede Richtung“, sagt Tobias Ehrmann, Leiter der Niederlassung Kempten der Autobahn Gmbh. Am Montag ist die A 96 in Fahrtrichtung München deshalb ab 22 Uhr für eine Nacht zwischen den Anschlussstellen Aitrach und Memmingen-nord gesperrt.
Zwei Spuren in jede Richtung: Das ist auch das Ziel des gesamten Projekts. Denn Autofahrer, die auf der A 96 von Lindau kommen, können zwar auf zwei Fahrstreifen auf die A 7 Richtung Ulm auffahren. Die Weiterfahrt Richtung München ist am Autobahnkreuz teilweise jedoch nur auf einer Fahrspur möglich. „Das ist geschichtlich so gewachsen“, sagt Ehrmann. Ursprünglich war die A 96 nur von Lindau bis Memmingen geplant und sollte dort auf die A 7 nach Ulm führen. Die Entscheidung, die Autobahn bis München zu verlängern, fiel später.
Bis Ende 2023 soll diese einspurige Engstelle nun beseitigt und zudem neue Lärmschutzwände entlang der Autobahn Richtung Norden gebaut werden. Dazu lässt die Autobahn Gmbh eine neue Überführung über die Memminger Straße errichten. „Leider können wir das vorhandene Brückenbauwerk aufgrund seiner Bauweise nicht erweitern. Das wäre eigentlich noch gut in Schuss“, sagt Ehrmann.
Nur knapp drei Kilometer weiter ist der südliche Teil der Hochbrücke über den Memminger Stadtpark Neue Welt bereits weitestgehend abgerissen. „Ich war am Montag auf der Baustelle, wir machen gute Fortschritte“, sagt Ehrmann. Dort soll entlang der Fahrbahn nach Lindau eine neue Lärmschutzwand errichtet werden.
Diese ist für den älteren, nördlichen Teil der Brücke jedoch zu schwer, weshalb der seit zwei Monaten abgerissen wird. Eine Spezialmaschine bohrt nun Pfähle für das Fundament des Neubaus in den Boden. In einem ersten Bauabschnitt haben Bauarbeiter den neueren, südlichen Teil der Brücke bereits verbreitert. Über diesen rollt der Verkehr seitdem auf vier Fahrspuren, allerdings mit Geschwindigkeitsbegrenzung und Überholverbot.
Das bleibt auch bis auf Weiteres so: Im Frühjahr 2023 sollen erstmals Autos und Lastwagen über den neuen, nördlichen Teil der Brücke fahren. Anschließend steht noch der Rückbau der Verbreiterung des südlichen Brückenteils an. Dort errichten Arbeiter zudem Lärmschutzwände. Die Fertigstellung der gesamten Maßnahme ist für Sommer 2024 geplant.