Alles für den K(l)ick?
(sz) - Kaum am Gipfel angekommen, wird das erste Foto gemacht. Mal ehrlich: Welcher Bergsteiger kann dem Drang widerstehen, eine atemraubende Bergkulisse bildlich festzuhalten? Werden Fotos oder Videos anschließend Freunden oder der Familie gezeigt, spricht sicher nichts dagegen. Problematischer kann es mitunter werden, wenn sogenannte Influencer, Blogger oder Youtuber sie zigtausenden Zuschauern in den Sozialen Netzwerken präsentieren. So sorgte zuletzt das Video eines Bergsportlers im Ostallgäu für Diskussionen: Er filmte sich dabei, wie er mit einem Freund ungesichert die anspruchsvolle Klettertour am Ostgrat des Säulings meisterte. Den spektakulären Szenen stellte er klare Warnhinweise voran und bat, seinem Beispiel nicht zu folgen. Andere Videos verzichten auf diese Einordnung. In ihnen erscheint die Allgäuer Bergwelt als Freizeitpark, in dem jeder tun und lassen kann, was er will – und in dem es keine Gefahren gibt. In seiner aktuellen Kampagne fordert der Deutsche Alpenverein dazu auf, das „F.u.n“-prinzip in den Bergen einzuhalten: „Sei freundlich, handle umsichtig und schone die Natur.“Ein wahnwitziges Video von einem Sprung in den Lechfall schlug jüngst in Füssen hohe Wellen. Mittlerweile herrscht an dieser Stelle ein Badeverbot und es wurden Warnschilder (Foto) angebracht.