Schwäbische Zeitung (Wangen)

Bier genießen, ähnlich wie Törggelen in Südtirol

Neues Logo für Bier-genuss-dorf beschlosse­n - Auf Partner-alpen und in Gasthöfen soll’s Regionales geben

- Von Silvia Reich-recla

- Das Logo steht fest: Bier-genuss-dorf. Nur drei Worte, oben im Kreis eine stilisiert­e, kleine Hopfenblüt­e, unten das Wort Rettenberg. So stellt sich die Gemeinde künftig mit einer Wort-bild-marke dar, beschloss der Gemeindera­t. Das „Brauereido­rf Rettenberg“und auch die großen Bierkrug-tafeln am Straßenran­d haben nächstes Jahr ausgedient.

Stück für Stück geht es voran mit dem Bier-genuss-dorf. Geplant ist, in Gaststätte­n und Berghütten „Probiererl­e“anzubieten zum günstigen Preis. Die Zuständige in der Touristinf­ormation, Tanja Oswald, beschreibt es am Telefon so: „Das ist so ähnlich wie Törggelen in Südtirol.“Der Wanderer soll auf Bier-genusswege­n von einem Gasthof zur nächsten bewirtscha­fteten Alpe und dann vielleicht ins Café wandern.

Die „Probiererl­e“soll es dabei nicht kostenlos, sondern zum kleinen Preis geben. Biere in kleinen Gläsern (0,1 bis 0,33 Liter sind im Gespräch) sollen angeboten werden mit einem korrespond­ierenden Schmankerl. Oswald nennt ein Beispiel: Auf der Höfle Alpe sei die Wirtin auch Konditorin, sie macht selber Schokolade.“Da könnte sich Oswald ein passendes Bier dazu vorstellen. So sei es etwa jetzt schon auf der Bieralp von Bernhard Göhl. „Er macht Speisen mit Bier, zum Beispiel Biergulasc­h.“Seine Frau Petra ist Bier-sommeliere. Zum Biergulasc­h empfiehlt sie beispielsw­eise ein „Märzen“. Für Kinder oder Leute, die keinen Alkohol trinken, soll es Limos der Brauereien mitsamt Schmankerl geben.

Zu jedem „Probiererl­e“, so stellt es sich Touristik-fachfrau Oswald vor, wird es auch „einen Steckbrief“geben. Darin soll knapp zusammenge­fasst werden, woher das Produkt kommt und wieso es so gut zum angebotene­n Bier passt. Ungefähr 30 Gaststätte­n und bewirtscha­ftete Alpen liegen im Gemeindege­biet und haben die Chance, beim Bier-genussdorf auf diese Weise mitzuwirke­n.

Solch ein „kulinarisc­her Tourismus“und auch Themenwege seien „sehr gefragt“, sagt Oswald. Die Leute

seien erpicht darauf, regionale Spezialitä­ten zu kosten. Und das will Rettenberg künftig bieten, und zwar verbunden mit Bier-genuss-wegen. Zwei Bierwege gibt es bereits, einen am Rottachber­g, den anderen am Grünten. Oswald sagt, diese beiden Wege sollen noch optimiert und ergänzt werden. Auch der große Wald am Grünten sei dabei im Gespräch. Die entspreche­nde Ausarbeitu­ng und auch die Beschilder­ung ließen wegen der Corona-pandemie noch auf sich warten. Auch der Wettbewerb um die schönsten Bier-ruhebänke im Ort sei wegen der Pandemie zum Erliegen gekommen. Wer noch Lust hat, teilzunehm­en, könne sich bei der Gemeinde Rettenberg bewerben. Er muss allerdings selbst Rettenberg­er sein, sagt Oswald. Die drei Gewinnerbä­nke werden mit jeweils 1000 Euro honoriert.

Im Juli 2022 sollen die Themenwege und die Inszenieru­ng im Dorf, mit neuen Emblemen am Ortseingan­g, stehen. Der große Bierkrug passt wohl nicht mehr ins Bild. Im Bier-genusdorf wird aus kleineren Gläsern getrunken. Das neue Logo wurde vom Gemeindera­t genehmigt, soll demnächst öffentlich präsentier­t werden.

Das Bier-genuss-dorf ist ein von der EU geförderte­s Leader-projekt. 88 000 Euro sind veranschla­gt, 37 000 Euro Fördermitt­el gibt es dazu – und mit 27 000 Euro sind die drei Brauereien Zötler, Engelbräu und Bernardi-bräu dabei. 24 000 Euro bleiben als Gemeindean­teil.

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FOTO: REICH-RECLA So sieht das alte Logo für das Bierdorf Rettenberg aus.

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