Bier genießen, ähnlich wie Törggelen in Südtirol
Neues Logo für Bier-genuss-dorf beschlossen - Auf Partner-alpen und in Gasthöfen soll’s Regionales geben
- Das Logo steht fest: Bier-genuss-dorf. Nur drei Worte, oben im Kreis eine stilisierte, kleine Hopfenblüte, unten das Wort Rettenberg. So stellt sich die Gemeinde künftig mit einer Wort-bild-marke dar, beschloss der Gemeinderat. Das „Brauereidorf Rettenberg“und auch die großen Bierkrug-tafeln am Straßenrand haben nächstes Jahr ausgedient.
Stück für Stück geht es voran mit dem Bier-genuss-dorf. Geplant ist, in Gaststätten und Berghütten „Probiererle“anzubieten zum günstigen Preis. Die Zuständige in der Touristinformation, Tanja Oswald, beschreibt es am Telefon so: „Das ist so ähnlich wie Törggelen in Südtirol.“Der Wanderer soll auf Bier-genusswegen von einem Gasthof zur nächsten bewirtschafteten Alpe und dann vielleicht ins Café wandern.
Die „Probiererle“soll es dabei nicht kostenlos, sondern zum kleinen Preis geben. Biere in kleinen Gläsern (0,1 bis 0,33 Liter sind im Gespräch) sollen angeboten werden mit einem korrespondierenden Schmankerl. Oswald nennt ein Beispiel: Auf der Höfle Alpe sei die Wirtin auch Konditorin, sie macht selber Schokolade.“Da könnte sich Oswald ein passendes Bier dazu vorstellen. So sei es etwa jetzt schon auf der Bieralp von Bernhard Göhl. „Er macht Speisen mit Bier, zum Beispiel Biergulasch.“Seine Frau Petra ist Bier-sommeliere. Zum Biergulasch empfiehlt sie beispielsweise ein „Märzen“. Für Kinder oder Leute, die keinen Alkohol trinken, soll es Limos der Brauereien mitsamt Schmankerl geben.
Zu jedem „Probiererle“, so stellt es sich Touristik-fachfrau Oswald vor, wird es auch „einen Steckbrief“geben. Darin soll knapp zusammengefasst werden, woher das Produkt kommt und wieso es so gut zum angebotenen Bier passt. Ungefähr 30 Gaststätten und bewirtschaftete Alpen liegen im Gemeindegebiet und haben die Chance, beim Bier-genussdorf auf diese Weise mitzuwirken.
Solch ein „kulinarischer Tourismus“und auch Themenwege seien „sehr gefragt“, sagt Oswald. Die Leute
seien erpicht darauf, regionale Spezialitäten zu kosten. Und das will Rettenberg künftig bieten, und zwar verbunden mit Bier-genuss-wegen. Zwei Bierwege gibt es bereits, einen am Rottachberg, den anderen am Grünten. Oswald sagt, diese beiden Wege sollen noch optimiert und ergänzt werden. Auch der große Wald am Grünten sei dabei im Gespräch. Die entsprechende Ausarbeitung und auch die Beschilderung ließen wegen der Corona-pandemie noch auf sich warten. Auch der Wettbewerb um die schönsten Bier-ruhebänke im Ort sei wegen der Pandemie zum Erliegen gekommen. Wer noch Lust hat, teilzunehmen, könne sich bei der Gemeinde Rettenberg bewerben. Er muss allerdings selbst Rettenberger sein, sagt Oswald. Die drei Gewinnerbänke werden mit jeweils 1000 Euro honoriert.
Im Juli 2022 sollen die Themenwege und die Inszenierung im Dorf, mit neuen Emblemen am Ortseingang, stehen. Der große Bierkrug passt wohl nicht mehr ins Bild. Im Bier-genusdorf wird aus kleineren Gläsern getrunken. Das neue Logo wurde vom Gemeinderat genehmigt, soll demnächst öffentlich präsentiert werden.
Das Bier-genuss-dorf ist ein von der EU gefördertes Leader-projekt. 88 000 Euro sind veranschlagt, 37 000 Euro Fördermittel gibt es dazu – und mit 27 000 Euro sind die drei Brauereien Zötler, Engelbräu und Bernardi-bräu dabei. 24 000 Euro bleiben als Gemeindeanteil.