Landessportbünde beharren auf Dosb-neuwahlen
(dpa) - Der Widerstand gegen die Spitze des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) um Präsident Alfons Hörmann wird immer mächtiger und droht die Olympiamission des deutschen Teams zu belasten. In der schweren Dosb-führungskrise bestehen Athletenvertreter und nun auch Landessportbünde auf Neuwahlen im Dezember, wie sie auch die unabhängige Ethikkommission empfohlen hatte: Die angekündigte Vertrauensfrage bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im Spätsommer sei nicht genug. „Nur eine vorgezogene Wahl des gesamten Präsidiums kann zu einer dauerhaften Vertrauensstiftung im deutschen Sport führen“, entschieden die Landessportbünde nach Beratungen am Wochenende einhellig.
Auch der Sprecher der Spitzenverbände im DOSB erwartet zumindest eine Neuordnung der Verbandsspitze nach den heftigen Anschuldigungen gegen Hörmann und die Verbandsführung aus dem Mitarbeiterkreis. Bei der geplanten Mitgliederversammlung, die kurz nach Ende der Paralympics stattfinden soll, müsse man „aus der Klärung personelle Konsequenzen ziehen und dann den DOSB und sein Präsidium für den Dezember 2021 in Ruhe neu aufstellen, um Neuwahlen oder Nachwahlen dann zu haben, wenn diese nötig sind“, sagte Basketball-verbandschef Ingo Weiss.
Auslöser des Hauskrachs waren anonym vorgetragene Vorwürfe von Mitarbeitern. Die Rede war von einem „Klima der Angst“in der Dosbzentrale in Frankfurt am Main. Hörmann wurden psychischer Druck auf Mitarbeiter und ein laxer Umgang mit Corona-vorschriften vorgeworfen.