Provisorischer Parkplatz auf der hinteren Bleiche
Auf der Kiesfläche ist eine asphaltierte Fahrgasse vorgesehen und Holzgeländer sollen für Struktur sorgen
- Der Bleiche-parkplatz auf dem ehemaligen Fischzuchtgelände wird vorerst provisorisch hergestellt. Kostenpunkt: rund 170 000 Euro. Der Ausschuss für Umwelt und Technik (AUT) ist dem Vorschlag der Verwaltung am Montagabend einstimmig – bei einer Enthaltung von Jörg Kirn (Grüne) – gefolgt.
Die ursprüngliche Planung sah auf den ehemaligen Fischteichen eine Verlängerung des Bleiche-parkplatzes vor. Die neue Stadtspitze wollte diese Planung nochmals neu überdenken und neu diskutiert wissen und fand dafür breite Unterstützung des Gemeinderats. Mit der endgültigen Herstellung des Parkplatzes soll also noch abgewartet werden. Allerdings entfallen während des Anbaus der Bleichestraße im Jahr 2022 etliche Stellplätze auf dem aktuellen Bleiche-parkplatz. Daher soll noch vor dem Beginn der Bleichestraßen-baustelle ein Parkplatzprovisorium auf dem ehemaligen Fischzuchtgelände realisiert und folglich Ersatzparkplätze geschaffen werden.
Auf der bestehenden Kiesfläche des Areals sollen in etwa so viele Stellplätze entstehen, wie im vorderen Teil entfallen, erklärte Bürgermeister Matthias Henne dem Gremium. Über zwei Anknüpfungspunkte soll das Provisorium an den bestehenden Parkplatz angebunden werden und die einzelnen Stellplätze über eine im Ring geführt Straße anfahrbar sein. Diese Gasse soll asphaltiert werden. Teile der Asphaltierung könnten unter Umständen bei einer späteren Parkplatzherstellung weiterverwendet werden.
Der Aufwand für Beleuchtung und Entwässerung soll auf ein Mindestmaß reduziert sein. Für Struktur sollen Holzgeländer sorgen, während um den Parkplatz herum eine Restfläche bestehen bleibt, die als vorübergehendes Baustellen- und Materiallager der städtischen Baustellen genutzt werden soll.
Drei Ausführungsvarianten mit unterschiedlichen technischen Standards stellte die Stadtverwaltung den
Stadträten zur Auswahl. Variante 1 legte einen hohen Baustandard nahe (Kostenpunkt: 225 000 Euro), Variante 2 wies einen mittleren Baustandard aus (170 000 Euro), während Variante 3 einen niedrigen Baustandard vorgab (145 000 Euro). Und so hätte es bei der ersten Alternative Stellplätze mit einer sogenannten wassergebundenen Decke gegeben. „Hierbei handelt es sich um eine spezielle, qualitätsvolle, standfeste, aber nicht über Bindemittel verfestigte mineralische (Kies-) Oberfläche“, geht aus der Sitzungsvorlage hervor. Die Fahrgassen des Parkplatzes wären asphaltiert.
Bei der mittleren Variante würde auf die wassergebundene Decke der Stellplätze verzichtet. Die Stellplätze wären nur gekiest. Bei Bauvariante 3 wäre zudem auf die Asphaltierung der Fahrgasse innerhalb des Parkplatzgeländes verzichtet worden.
Die Stadtverwaltung sprach sich daher für Variante 2 aus, auch weil „die asphaltierte Fahrgasse funktionale und betriebliche Vorteile bietet“, wie das Stadtoberhaupt erklärte. Außerdem wäre der Winterdienst besser möglich. Der Bau des provisorischen Parkplatzes könnte bereits im Spätherbst umgesetzt werden.
Jörg Kirn sah die Investition in das Provisorium kritisch und sagte: „Jeder Euro, den wir hier setzen, ist es nicht wert.“Für diese Übergangslösung hätte er sich für die günstigste Variante ausgesprochen und hinterfragte zudem die Wartungskosten, da der Untergrund zu Rissen und Senkungen in der Asphaltdecke führen könnte. Bucher entgegnete, dass der Asphaltbelag des bestehenden Bleiche-parkplatzes bereits in den 1980ern aufgebracht wurde und dieses Beispiel zeige, dass der neue Belag eine „längerfristige Perspektive hat“. Marc Hinder (FW) sprach sich für den Vorschlag der Verwaltung aus, „da wir etwas brauchen, das nicht nur wie Kiesfläche aussieht, und die Asphaltgasse ist Mindeststandard“. Bürgermeister Henne betonte nochmals, dass es sich bei Variante 2 um einen angemessenen Kompromiss handle, und so folgte das Gremium dem Ansinnen.