Nur die Olympiasiegerin ist schneller
Lena Berlinger ist beim Transvorarlberg-triathlon Zweite hinter Nicola Spirig
(sz) - Die zehnte Auflage des Transvorarlberg-triathlons ist in einem neuen Format ausgetragen worden. In diesem Jahr ging es in Rankweil über die olympische Distanz mit 1500 Metern Schwimmen, 40 Kilometern Radfahren und einem Lauf über zehn Kilometer. Nach bereits drei Rennen über die Mitteldistanz in dieser Saison zeigte sich die Ravensburgerin Lena Berlinger gut erholt und war mit ihrer Leistung (2:00,51 Stunden) auch sehr zufrieden. Nur der Olympiasiegerin aus der Schweiz musste sich Berlinger in Vorarlberg geschlagen geben.
Am Start war neben der Schweizerin Nicola Spirig auch ihr Landsmann Max Studer – beide nutzten den Wettkampf als letzten Formtest für die Olympischen Spiele in Tokio. Spirig wurde 2012 in London Olympiasiegerin, Studer ist Europameister über die Sprintdistanz. Spirig (1:54,54 Stunden) wie auch Studer zeigten in Rankweil in beeindruckender Weise, dass sie für Olympia gerüstet sind und liefen als klare Sieger über die Ziellinie. Dritte bei den Frauen hinter Spirig und Berlinger wurde die Österreicherin Lisa-maria Dornauer (2:07,01 Stunden).
Die Triathlonsaison 2021 war bisher dadurch gekennzeichnet, dass die wenigen Wettkämpfe hochklassig besetzt waren. Die Stationen für Lena Berlinger hießen Riccione an der italienischen Adria sowie St. Pölten und Walchsee in Österreich. Dies waren jeweils Rennen der Challenge Serie über die Mitteldistanz (1,9 km
Schwimmen, 90 km Radfahren, Halbmarathon). Beim Saisonauftakt in Riccione war coronabedingt auch für die Profis noch kein Massenstart erlaubt. Stattdessen gab es Wellenstarts in Fünfergruppen. Nach ordentlicher Schwimmleistung arbeitete sich Berlinger auf dem Rad nach vorne, wurde dann aber durch einen Ausrutscher in einem Kreisverkehr ausgebremst. Sie musste die Aufholjagd von vorne beginnen. Am Ende belegte die 33-Jährige aus Baindt Platz fünf – dieser gelungene Auftakt gab Berlinger Zuversicht für weitere Aufgaben.
St. Pölten in Niederösterreich wartete ebenfalls mit einem hochkarätigen Starterfeld auf. Nur die äußeren Bedingungen spielten nicht mit. Die Wassertemperatur lag bei 15 Grad, am Start waren es zehn Grad. Auch Berlinger vom Skinfit Racing Tri Team hatte mit der Kälte zu kämpfen. Auf der Laufstrecke konnte sie ihre gewohnte Leistung nicht abrufen und musste sich mit Rang neun zufriedengeben. Auf diesem Rang war sie in guter Gesellschaft – Sebastian Kienle lief bei den Männern im Weltklassefeld ebenfalls als Neunter ins Ziel. Die aktuelle Siegerin des Ironman Hawaii, Anne Haug, holte sich den Sieg bei den Frauen.
Bei der Challenge Kaiserwinkl am Walchsee wurden die Europameisterschaften auf der Mitteldistanz ausgetragen. Das Aufeinandertreffen von Nicola Spirig und Anne Haug sorgte schon im Vorfeld für Schlagzeilen. Es war aber die Spanierin Sara Perez, die beim Schwimmen das Tempo diktierte. Nur Spirig konnte folgen, so waren beide dem restlichen Frauenfeld deutlich enteilt. Haug gelang es weder auf dem Rad noch auf der Laufstrecke, die Lücke zu schließen. Spirig holte sich den Europameistertitel in 3:58,00 Stunden vor Haug (4:03,03). Dahinter bildete sich auf dem Rad eine kleine Verfolgergruppe mit den beiden Ravensburgerinnen Lena Berlinger und Anne Reischmann. Die besten Laufbeine im Kampf um Rang drei hatte schließlich die Italienerin Marta Bernardi. Reischmann belegte Rang vier, Berlinger wurde in 4:14,19 Stunden Siebte. Damit war sie nicht zufrieden. „Ich hatte mir mehr zugetraut“, schreibt Berlinger auf ihrer Homepage. „Der Halbmarathon wurde zu schnell zu schwer und ich kämpfte mich ins Ziel.“In Rankweil lief es dann schon wieder viel besser.