Schulbauprogramm und Klinikum sind größte Investitionen im Kreis
Im Eigenbetrieb verwaltet der Landkreis Immobilien, Krankenhäuser und die Pflegeschule und schließt das Jahr 2020 mit Verlust ab
- Schwerpunkt des vergangenen Geschäftsjahres des Landkreises Ravensburg war im Bereich des Betriebsteils Krankenhäuser die bauliche Weiterentwicklung des Sankt Elisabethen Klinikums in Ravensburg.
Das Schulbauprogramm 2020 bis 2040 für die kreiseigenen Schulen wie auch die geplante Zusammenführung der Standorte der Kreisverwaltung prägte wesentlich den Betriebsteil Immobilienverwaltung. In der jüngsten Kreistagssitzung in Wolfegg stimmte das Gremium dem Jahresabschluss des Betriebs „Immobilien, Krankenhäuser und Pflegeschule“(IKP) zu.
Der Eigenbetrieb IKP mit seinen rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern plant, baut und betreibt Immobilien und technische Anlagen für die Gesundheitsversorgung, Verwaltung und Schulen sowie für soziale Einrichtungen des Landkreises. Geschäftsführer ist seit 2017 Hubert
Meßmer. Der Eigenbetrieb schließt das Geschäftsjahr 2020 mit einem Verlust in Höhe von 5,21 Millionen Euro ab, das sind laut Unterlagen rund 2,8 Millionen Euro mehr, als die Planung vorsah.
Dabei macht knapp eine Million Euro höher ausgefallene Aufwendungen
für Instandhaltung der Gebäude einen großen Teil aus. Bei den Personalkosten wurde der Plan um 152 300 Euro unterschritten, weil Stellen teilweise nicht besetzt werden konnten. Es gebe keine Anhaltspunkte dafür, dass der Fortbestand des Unternehmens gefährdet sei, so der Bericht. „Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-pandemie führen grundsätzlich zu erheblichen Risiken“, so die Schlussbemerkung. Die Pflegeschule in Wangen, ebenfalls Teil der IKP, bildet zurzeit 68 angehende Fachkräfte aus, Kapazität gäbe es für 90 Auszubildende. Auch der Kurs, der am 1. Oktober beginnt, hat noch freie Plätze.
Bei den kreiseigenen Schulen in Ravensburg, Leutkirch und Wangen
wurden Instandsetzungs- und Sanierungsmaßnahmen durchgeführt. Für die Umsetzung der geplanten Maßnahmen zur „Abtragung des Investitions- und Modernisierungsstaus“werden nach dem Preisstand von 2018 in den kommenden 20 Jahren rund 300 Millionen Euro benötigt. Das ist aus dem Lagebericht ersichtlich.
Die größte Herausforderung der Zukunft sei, ausreichend Personal gewinnen zu können. Das betreffe nicht nur den medizinischen und pflegenden Bereich. Es fehlten außerdem Bauingenieure, Architekten sowie technische Fachkräfte. In direkter Konkurrenz mit der freien Wirtschaft seien Kommunen für Bewerber derzeit zu wenig attraktiv.