Viele Mücken machen noch keinen Sommer
Nach den meteorologischen Zumutungen der vergangenen Wochen jetzt auch das noch: Der deutsche Wetterdienst wagt es, „frühherbstliches Wetter“anzukündigen. In der Vergangenheit sind schon Leute für weit weniger unter Polizeischutz gestellt worden. Das Einzige, was verlässlich an den Sommer gemahnt, sind die zurzeit besonders aggressiv auftretenden Stechmücken. Denen schwant wahrscheinlich auch, dass ihnen nicht mehr viel Zeit bleibt, die Menschheit zu zerstechen. Ist’s abends zu frisch, ist das Büfett aus verschwitzten Leuten
auf ihren Terrassen weit weniger reich bestückt. Darum müssen die Viecher schon tagsüber angreifen.
Mückenforscher behaupten, es gebe die Biester schon seit 40 Millionen Jahren. Ganz genau kann das natürlich niemand sagen. Außerdem soll es 3500 Mückenarten geben, von denen die meisten allerdings gar nicht so scharf auf Menschen sind, sondern mit anderen Wirtstieren vorliebnehmen.
Studien zufolge können Stechmücken ihr dreifaches Körpergewicht an Blut zu sich nehmen. Das hätte zu seinen besten Zeiten höchstens das
Krümelmonster mit Keksen geschafft. Aber zurück zu den Insekten. Natürlich sind diese absolut wichtig, weil sonst ja die Vögel nichts Gescheites zu essen hätten. So hat also alles auf der Welt seine Ordnung, die sich uns Menschen auf den ersten Blick nur nicht immer gleich erschließt. Genau wie die Meteorologie. Aber auch das längste seit Menschengedenken andauernde Aprilwetter geht irgendwann vorbei. Und an Weihnachten sind dann auch die Mücken verschwunden. (nyf )