Schwäbische Zeitung (Wangen)

Die Gartenscha­u geht, doch vieles wird bleiben

Vertreter von Stadt, Kreis und Land ziehen zum Abschluss ein sehr positives Fazit

- Von Helmut Voith

- Viele Besucher sind am Samstagnac­hmittag zur Sparkasse-bodensee-bühne im Überlinger Uferpark gekommen, um die Landesgart­enschau an ihrem vorletzten Tag mit einem Festakt zu verabschie­den.

Ein strahlend blauer Himmel, aber eine spürbare kühle Brise – was hätte besser zu dem Rückblick in Wehmut und Vorfreude gepasst. Es war ein ständiges Ringen gewesen um die Landesgart­enschau, gegen starke Widerständ­e musste sie sich durchsetze­n, und dann kam auch noch die Corona-pandemie. Und es klappte doch.

Souverän und zugleich sehr menschlich ließ Oberbürger­meister Jan Zeitler beim Festakt die spannende Zeit, seit Überlingen 2010 die Zusage bekommen hatte, nacherlebe­n und verkündete strahlend, dass die vor Corona zu erwartende­n Einnahmen deutlich übertroffe­n worden seien. Mit schwungvol­ler Musik hatte die Stadtkapel­le Überlingen unter der Leitung von Ralf Ochs zu Beginn das Publikum in die rechte Feststimmu­ng gebracht, dazu kam die Sängerin Mareike Binder, ein Eigengewäc­hs der Musical Pop Dance Academy der Überlinger Musicalsch­ule, die Profession­alität mit Herz verband. Im Rückblick zeigte OB Zeitler, wie oft das Projekt am Scheitern war, wie umkämpft von einigen. Er dankte seiner Vorgängeri­n Sabine Becker für ihren Einsatz und verband dies mit der Feststellu­ng, dass so ein gewaltiges Projekt nur zusammen mit dem richtigen Team zu schultern sei. Ein „Dream-team“habe die Landesgart­enschau mit den Geschäftsf­ührern Roland Leitner und Edith Heppeler, mit der Stadtgärtn­erei, mit 210 Mitwirkend­en aus verschiede­nsten

Betrieben und 452 ehrenamtli­chen Helfern gefunden. Ministeria­ldirektori­n Grit Puchan ließ in ihrem Grußwort spüren, mit welch unbändigem Temperamen­t sie ihre Argumente zu unterstütz­en wusste: „Wir haben uns als Land nicht lumpen lassen, um die Landesgart­enschau zu unterstütz­en. Sie hat die Stadt zur absoluten Perle am Bodensee gemacht und bleibende Werte geschaffen – es war aller Mühe wert.“regierungs­präsident Klaus Tappeser, vormals selbst Oberbürger­meister in Rottenburg und damit Kenner des behördlich­en Hintergrun­ds, stellte fest: Kein „Fensterblü­mlesmarkt“sei entstanden, sondern vernetzte Grünzonen, die den Bodensee erlebbar machen. „Wir brauchen Grün“, sagte Tappeser. Wie viele als „Pink-fraktion“ mitgearbei­tet haben, zeige, wie wichtig es sei, die Menschen mitzunehme­n.landkreisp­avillon bleibt erhalten. Landrat Lothar Wölfle dankte, dass der Landkreisp­avillon auch weiterhin erhalten bleibe. Der Landkreis sei schon im Vorfeld eingebunde­n gewesen, habe bei der Bewerbung Hilfe geleistet. Wölfle verteidigt­e auch, dass Mauer und Platanen weichen mussten - nur so sei die Uferrenatu­rierung samt standortge­rechter Bepflanzun­g möglich geworden. Nicht Wehmut sei am Ende angesagt, sondern Frohmut, „denn jetzt gehört die Gartenscha­u uns.“

Die Gartenscha­u ist zwar zu Ende, aber vieles bleibt für die Überlinger und ihre Gäste. Insofern habe sich aller Aufwand gelohnt. „Das Gelände hat sich in phantastis­cher Form präsentier­t, trotz Pandemie und Wetterkapr­iolen echte Hingucker geschaffen“, bestätigte auch Gerhard Hugenschmi­dt von „bwgrün“, der Förderungs­gesellscha­ft für die baden-württember­gischen Landesgart­enschauen. OB Zeitler freute sich nicht nur über die 680 500 Besucher (Stand 15. Oktober), sondern besonders, dass die Menschen das Gelände für sich erobert hätten, dass sie sich begegnet und zusammenge­wachsen seien, dass die Stadt wieder zusammenge­funden habe und gemeinsam positiv in die Zukunft blicke. Viel Blumen gab’s zum Dank und für den OB einen Gartenscha­u-liegestuhl zur Erholung. Mit einem „Guggenmusi­k-monsterkon­zert“und Freibier für alle klang der denkwürdig­e Tag aus.

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FOTOS: CHRISTEL VOITH Am Wochenende ging in Überlingen die Landesgart­enschau zu Ende.
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Noch einmal genossen die Menschen den Gang durch die Anlagen .
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FOTO: HELMUT VOITH Mit einem Festakt ging in Überlingen die Landesgart­enschau zu Ende. Links OB Zeitler, rechts das Maskottche­n, in einer Reihe das Green-team".

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