Herfatzer Brücke wird wohl 2022 erneuert
B 32 könnte für zehn Monate voll gesperrt werden – Wangen will Kreisverkehr Siemensstraße zeitgleich angehen
- Das Regierungspräsidium Tübingen (RP) hält an den Plänen fest, im kommenden Jahr die Herfatzer Brücke über die Untere Argen neu bauen zu wollen. Unklar ist allerdings derzeit noch, ob die darüber verlaufende B 32-Strecke während der mehrmonatigen Bauphase tatsächlich komplett gesperrt und der Verkehr über die Autobahn umgeleitet wird.
Im Prinzip wird die alte Brücke einfach durch eine neue ersetzt. Die abgesetzte, daneben verlaufende Brücke für Fußgänger und Radfahrer, die gleichzeitig einen Abwassersammler über die Untere Argen führt, bleibt nach Auskunft des RPS bestehen. Ziel sei es, das Bauwerk in 2022 zu erneuern, teilt die Behörde nun auf Nachfrage mit. Allerdings gibt es noch eine ungeklärte Frage: Wird es, wie von der Stadt Wangen vorgeschlagen, eine Behelfsbrücke geben? Diese könnte – die Rede war von einer zehnmonatigen – Vollsperrung der B 32 in diesem Bereich verhindern, und insbesondere Bussen und Rettungsfahrzeugen Umwege ersparen. Eine Antwort darauf gibt das Regierungspräsidium noch nicht. Es sei zusammen mit der Stadt bezüglich des Verkehrskonzepts „mit den Trägern öffentlicher Belange in der Abstimmung“. Ausgang offen – genauso wie die Frage, ob sich an der Zeitplanung im Falle eines Behelfsbrückenbaus etwas ändert.
Auf Nachfrage heißt es aus der Wangener Stadtverwaltung, man rechne mit einer Entscheidung in den kommenden 14 Tagen. Nach Überlegungen der Stadt würde die Behelfsbrücke als Einbahnstraße genutzt werden und zumindest den stadtauswärts fließenden Verkehr tragen. An den Brückenneubau koppeln will die Stadt Wangen weiterhin den Bau eines Kreisverkehrs auf der B 32 innerorts an der Kreuzung Siemensstraße. Die Planungen dafür laufen bereits, wie Baudezernatsleiter Peter Ritter, mitteilt. Die Stadt hatte den Kreisverkehr ursprünglich 2023 eingeplant, will aber vorbereitet sein, wenn sie ihn ins Jahr 2022 vorzieht, um eine etwaige B 32-Sperrung im Zusammenhang mit dem Brückenneubau nutzen zu können.
Auch hier gibt es offenbar noch Klärungsbedarf. Während das RP mitteilt, dass es sich den Kreisverkehrsplänen der Stadt zwar grundsätzlich positiv gegenüber zeigt, geht die Behörde davon aus, dass Planung, Bau und Kostentragung „Aufgabe der Stadt“sei. Im Wangener Rathaus geht Baudezernatsleiter Peter Ritter indes davon aus, dass diese ursprüngliche Regelung nicht greift, sondern die Kosten zwischen Stadt und Bund geteilt werden, voraussichtlich 50:50.