Die Linke kritisiert Pläne des Krankenhauses
Umstrukturierung an der Oberschwabenklinik Ravensburg verschlechtere medizinische Versorgung der Bürger
(sz/len) - Der Ravensburger Linke-kreisverband befürchtet durch die Zusammenlegung von zwei Intensivstationen am Elisabethen-krankenhaus (EK) eine Schwächung der Krankenhausinfrastruktur.
Das geht aus einer am Wochenende vom Kreisverband verschickten Stellungnahme hervor.
Mit der von der Klinik bestätigten Fusion der chirurgischen und kardiologischen Intensivstation werde der kardiologische Bereich geschwächt, so der Linke-sprecher im Kreis, Korbinian Sekul. Die Klinik hingegen hatte sich gegen Vorwürfe, die Umstrukturierung bedeute eine Verschlechterung der Versorgungssituation, bereits gewehrt.
Die Zusammenlegung der Intensivstationen gewähre ein höheres Maß an interdisziplinärer Vernetzung zwischen Kardiologie und Chirurgie, heißt es aus der Oberschwabenklinik.
Der Linke-kreisverband geht aber davon aus, dass vor allem in Zusammenspiel
mit den erwarteten Schließungen einzelner Fachbereiche an bestimmten Standorten der Oberschwabenklinik eine medizinische Versorgung aller Bürger des Landkreises „bald vermutlich nicht mehr möglich“ist.
Die Klinik hatte angekündigt, Doppelstrukturen abzubauen und nicht an jedem der Standorte Ravensburg, Bad Waldsee und Wangen dieselben Abteilungen zu unterhalten. Weiter kritisiert die Linke an diesen Plänen: „Die Konzentration von Fachkräften löst die Missstände in unseren Krankenhäusern keineswegs, es handelt sich nur um Sparmaßnahmen.“
Mit der Schließung der Geburtenstation im Krankenhaus in Bad Saulgau sei die ärztliche Versorgung von werdenden Müttern im nördlichen Teil des Landkreis Ravensburg nicht mehr sichergestellt.
„Ohne mehr Geld von Landesund Bundesebene und mehr Personal durch bessere Löhne geht da nichts“, so der Linke-kreisrat Korbinian
Sekul. Bereits mit der Schließung der Klinikstandorte in Leutkirch, Isny und Weingarten sei die notfallmedizinische Abdeckung der Region erheblich geschwächt worden.
Bundesweit fordere die Linke den Stopp von Privatisierungen und mindestens 500 Euro mehr Grundgehalt für alle Pflegekräfte.
Und die Linke fordert: „In unserer Region muss jede Streichung von Betten und Standorten kategorisch ausgeschlossen werden.“