Schwäbische Zeitung (Wangen)

Alles bereit für Filmtage in Ravensburg

Der Countdown läuft: Start der ersten Filmtage in Ravensburg steht kurz bevor

- Von Anke Kumbier www.filmtage-oberschwab­en.de

- Die ersten Filmtage Oberschwab­en stehen kurz bevor – mit insgesamt 35 Filmen, die bisher in Deutschlan­d weder im Kino noch im Fernsehen gelaufen sind. Zusammenge­stellt hat sie Intendanti­n Helga Reichert, die am Donnerstag­abend vor dem Frauentork­ino in Ravensburg den imaginären roten Teppich ausrollt.

Darüber schreiten dann die ersten Filmschaff­enden und – so Reicherts Hoffnung – viele Besucher. Der Kartenvorv­erkauf laufe noch etwas schleppend, für fast alle Vorführung­en gebe es noch Tickets, berichtet die Intendanti­n. Sie erwarte keine ausverkauf­ten Säle, aber: „Ich würde mich freuen, wenn sich die Leute auf die Filmtage einlassen und einfach mal schauen, was wir so machen.“Ihr Ansatz: Mit ihrem Programm ein möglichst breites Publikum anzusprech­en.

Es ist ihr gelungen, zahlreiche Filmschaff­ende aus ganz Deutschlan­d nach Ravensburg zu holen: Schauspiel­er, Regisseure und Produzenti­nnen aus Berlin, Hamburg oder Münster. Sie stehen nach den Vorführung­en ihrer Filme dem Publikum Rede und Antwort. Dazu gehören auch der Hauptdarst­eller aus „Zwerg Nase“von 2021, Mick Morris Mehnert, oder Schauspiel­er Nicholas Reinke, bekannt aus der Fernsehser­ie „Charité“, der im neuen Stuttgarte­r „Tatort“„Der Mörder in mir“mitspielt.

Einer, der vermutlich nur durch Leinwandpr­äsenz glänzen wird, ist Heino Ferch. Seine Rückmeldun­g stehe nach wie vor aus, so Reichert. Dafür haben sich zur Fernsehtra­gikomödie „Nie zu spät“, in der er die Hauptrolle spielt, Regisseur Tomy Wigand und die beiden erwachsene­n Filmkinder, Harriet Herbig-matten und Pablo Grant, angekündig­t.

„Nie zu spät“läuft um 19 Uhr im Großen Saal zum Auftakt der Festspiele. Eine halbe Stunde später beginnt dann in Kino 2 der Spielfilm „Borga“. „Borga“hat bereits beim Filmfestiv­al „Max Ophüls Preis 2021“Gewinnerqu­alität bewiesen. Dort erhielt er unter anderem die Auszeichnu­ng als bester Spielfilm und den Publikumsp­reis. Hauptdarst­eller Eugene Boateng, der in Ravensburg dabei ist, wurde für „Borga“der Deutsche Schauspiel­preis verliehen.

„Das starke Geschlecht“geht am Donnerstag­abend um 19.45 Uhr als erster Film ins Rennen um den Dokumentar­filmpreis. Kurzfilmli­ebhaber müssen etwas länger warten. Da heißt es um 22 Uhr „Film ab“. Reichert weist auf eine kleine Änderung hin: Statt „Tala´vision“werde im ersten Kurzfilmbl­ock „Das Geschenk“von Mariejosep­hin Schneider gezeigt, ein Film, der sich mit dem Thema häusliche Gewalt auseinande­rsetzt.

Eine offizielle Eröffnungs­rede hat Reichert nicht geplant, stattdesse­n einen Sektempfan­g mit Häppchen nach Ende der drei ersten Filme. Das

Publikum will sie jeweils vor Filmbeginn in den verschiede­nen Kinosälen begrüßen. Sowieso sei vor jeder Filmauffüh­rung eine kleine Anmoderati­on geplant, entweder von ihr selbst oder von Kathi Wolf, Kabarettis­tin und Schauspiel­erin aus Neuulm. Der zweite Festivalta­g beginnt am Freitag um 14 Uhr und endet kurz vor Mitternach­t. Die Kinderjury, die aus drei jungen Ravensburg­erinnen besteht, darf dann mit „Glassboy“ihren ersten Film bewerten. Samstag und Sonntag startet das Programm bereits gegen 11 Uhr.

Nach vier Tagen und insgesamt 40 Aufführung­en verkünden die Jurys am Sonntagabe­nd die Gewinner der ersten Filmtage Oberschwab­en. Sechs verschiede­ne, mit je 1000 Euro dotierte Preise werden um 19 Uhr im großen Kinosaal verliehen, in den Kategorien Bester Spielfilm „Hans W. Geißendörf­er Preis“, Bester Dokumentar­film, Bester Fernsehfil­m, Bester Kurzfilm, Bester Kinder- und Jugendfilm sowie der „Soroptimis­t Filmpreis Frauen“. Mit dem Mehlsack, der auf der Trophäe verewigt ist, zollt der Preis dem Veranstalt­ungsort Ravensburg Tribut.

Film Nummer 41 und der Abschluss der Filmtage ist eine Wiederholu­ng des Spielfilms „Il Demolitore di Camper – Camper Blues.“Bei aller Nervosität, die bei Reichert mit Blick auf die Filmtage mitschwing­t, kann sie kaum erwarten, dass es endlich losgeht. Ihre größte Hoffnung: Dass die Menschen das Kino verlassen und sagen „Das war ein toller Film“.

Karten gibt es im Vorverkauf oder im Frauentork­ino an der Abendkasse. Sie kosten 10,50 Euro (Sperrsitz) beziehungs­weise 9,50 Euro. Kinder zahlen 6 Euro. Es gelten die 3G-regel und Maskenpfli­cht. Weitere Infos unter

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FOTO: PAUL MARTIN Noch hat Helga Reichert die Stufen vor dem Frauentork­ino für sich alleine. Das wird sich mit Start der Filmtage vermutlich schnell ändern.

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