Ukrainer werden an Panzerhaubitze ausgebildet
100 Soldaten, Techniker und Helfer lernen in Rheinland-pfalz Umgang mit dem Waffensystem
(dpa) - Die Bundeswehr hat mit der Ausbildung ukrainischer Soldaten an der Panzerhaubitze 2000 begonnen. Für die deutsch-niederländische Waffenlieferung würden 18 Besatzungen trainiert, teilte das Verteidigungsministerium in Berlin am Mittwoch mit. Die ukrainischen Soldaten, Techniker und Helfer – insgesamt knapp 100 Menschen – waren am Vorabend in einem Transportflugzeug A400M der Bundeswehr auf dem Flughafen Zweibrücken gelandet und zur Artillerieschule in Idar-oberstein gebracht worden. Deutschland und die Niederlande wollen der Ukraine insgesamt zwölf Panzerhaubitzen übergeben, davon sieben aus Deutschland. Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) sagte, mit dem Training und den Waffenlieferungen werde Deutschland nicht zur Kriegspartei. „Wir bilden hier aus, ja, aber wir entsenden natürlich keine Soldaten“, sagte die Spd-politikerin dazu. Keinen Schritt hin zur Kriegspartei zu machen, sei der Bundesregierung sehr wichtig. Allerdings ist die Farge, ab wann Duetschland völkerrechtlich zur Kriegspartei wird, unter Jursiten umnstritten.
Die Panzerhaubitze 2000 – eine fahrbare Hightechkanone auf Ketten, ähnlich einem Panzer – wird von der Bundeswehr als eines der modernsten Artilleriegeschütze weltweit bezeichnet. Die Geschütze können über 30 oder 40 Kilometer punktgenau treffen und umgehend vom Abschussort weggefahren werden. So kann sich die Besatzung einem möglichen Gegenangriff entziehen. Die Haubitze wiegt 60 Tonnen und kann mit einer Tankfüllung 400 Kilometer Straßenstrecke zurücklegen.
Begrenzt sind nach jahrelangem Sparkurs in Deutschland die Munitionsvorräte sowie Kapazitäten der deutschen Rüstungsindustrie zur Munitionsherstellung. Das wird – zumindest zunächst – auch zu Beschränkungen bei Munitionslieferungen an die Ukraine führen.
Eine komplizierte Aufgabe wird der Transport der Panzerhaubitzen in die Ukraine, wo das Empfängerland von der eigenen Staatsgrenze an die Verantwortung übernimmt. Dabei gilt es, mögliche russische Angriffe zu vermeiden. Moskau hat wiederholt angekündigt, westliche Waffenlieferungen gezielt zerstören zu wollen.