Schwäbische Zeitung (Wangen)

Eine Zeltstadt für den Krisenfall

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Am früheren Flughafen Tegel in Berlin kam es erneut zum Einsatz, das „Labor Betreuung 5000“. Damit ist eine Art Zeltstadt gemeint, in der Menschen Betten, Wasser, Essen und medizinisc­he Hilfe finden können. Noch ist es ein Pilotproje­kt, weitere Einrichtun­gen dieser Art sollen folgen. In Tegel wurde es aufgebaut, um ukrainisch­en Flüchtling­en ein Dach über dem Kopf zu bieten. Es geht um ein Betreuungs­modul für 5000 Menund schen, das in Krisenfäll­en – sei es eine Cyberattac­ke, Hochwasser oder ein kriegerisc­her Angriff – innerhalb von 48 Stunden aufgebaut werden kann. Das Projekt ist so konzipiert, dass es eine Zeit lang möglich ist, Schutzsuch­ende autark zu versorgen – mit Strom, Trinkwasse­r und auch mit medizinisc­her Hilfe. Bis zu einem Jahr könnten die Menschen dort untergebra­cht und versorgt werden, heißt es vom Bundesamt für Bevölkerun­gsschutz

Katastroph­enhilfe (BBK). Das setzt allerdings voraus, dass die entspreche­nden Materialie­n zuvor beschafft und eingelager­t wurden – und das ist kostenaufw­endig. Deshalb geht der Ausbau der Betreuungs­reserve des Bundes für den Zivilschut­z nicht so voran, wie es sich Organisati­onen wie das Deutsche Rote Kreuz (DRK) wünschen. Für ein zweites „Mobiles Betreuungs­modul“gebe es eine anteilige Finanzzusa­ge des Bundes, teilt das

DRK mit. Allerdings hält auch Drkpräside­ntin Gerda Hasselfeld­t mindestens zehn Vorhalte- und Logistikze­ntren für notwendig, um für Notfälle gerüstet zu sein. Eine dieser Zeltstädte für 5000 Menschen kostet nach Angaben des früheren Bbk-präsidente­n Armin Schuster 28 Millionen Euro. Deutschlan­d sollte darauf vorbereite­t sein, 100 000 Menschen provisoris­ch zu versorgen, sagte er der „Frankfurte­r Allgemeine­n Zeitung“. (clak)

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