Auf Wachstumskurs
Tuttlinger Maschinenbauer Chiron ist fast wieder auf Rekord-umsatzniveau von 2018
- Der Tuttlinger Maschinenbauer Chiron wächst wieder. Nach einem wirtschaftlichen Einbruch 2019 und der anschließenden Corona-pandemie hat das Unternehmen fast wieder das Umsatzniveau aus dem Rekordjahr 2018 erreicht. „Wir sind dank unseres breiten Portfolios gut aus der Pandemie herausgekommen, haben uns besser und schneller erholt als Konkurrenten“, bilanzierte Carsten Liske, seit einem Jahr Vorsitzender geschäftsführender Direktor von Chiron. Hauptprobleme bleiben der Fachkräftemangel und Lieferengpässe beim Material.
Ein Jahr wie 2018 hatte es in der Geschichte der Firma Chiron zuvor nicht gegeben. Ein Plus von sieben Prozent verhalf zu dem bisher besten Umsatzergebnis von 498 Millionen Euro. Konkrete Zahlen nannte Liske bei der Pressekonferenz nicht. Beim Auftragseingang liegt das Unternehmen
aber nur noch zehn bis zwölf Prozent hinter 2018 zurück. „Wir wachsen und wir werden weiterwachsen“, erklärte der Chiron-chef und meinte, „das Jahr 2018 werden wir in ein bis zwei Jahren erreichen.“
„Alle Märkte haben sich gleichmäßig erholt“, sagte Bernd Hilgarth, Geschäftsführer Vertrieb. Während es in dem übrigen Europa (2021: 35 Prozent/plus 1 Prozentpunkt), Asien (2021: 22 Prozent/plus 2) und Amerika (2021: 14 Prozent/plus 1) leichte Zuwächse gab, liegt der deutsche Markt noch etwas dahinter. Dort ist ein Rückgang von vier Prozent zu verzeichnen. Schwerpunkte des Geschäfts sind weiter der Bereich Automotiv (49 Prozent), Medizin- und
Präzisionstechnologie (22 Prozent) und Maschinenbau (19 Prozent). Der Bereich der Luftfahrt war mit weniger als einem Prozent beim Auftragseingang das schwächste Feld.
Als Grund für den Erfolg nannte Liske „das Jahr der Erholung“2021. „Wir haben das Produktportfolio vereinheitlicht und gestrafft. Das tut man am besten in schwierigen Zeiten, um danach gestärkt daraus hervorzukommen“, sagte Claus Eppler, Leiter der Forschung und Entwicklung bei Chiron. Durch den Zukauf der Firma Greidenweis aus Spaichingen habe man die Möglichkeit erhalten, dem Kunden automatisierte Prozesse anbieten zu können. Auch bei der Herstellung der Werkstücke hat Chiron sich breiter – vor allem bei den kleinsten und größten Produkten – aufgestellt. Eine Mikro-maschine, die nur einen Quadratmeter Platz benötigt und 50 Millimeter große Teile fertigt, soll von August an serienmäßig in Tuttlingen gefertigt werden.