Schwäbische Zeitung (Wangen)

Inflation bleibt hoch

Teuerung auch im April über sieben Prozent

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(dpa) - Die Inflation frisst sich immer tiefer in die Haushaltsb­udgets der Menschen in Deutschlan­d. Nach Einschätzu­ng von Ökonomen müssen sich Verbrauche­r auch in den kommenden Monaten auf Teuerungsr­aten von mehr als sieben Prozent einstellen. Deutliche Preissteig­erungen erfassen zunehmend mehr Bereiche des täglichen Lebens. Im April lagen die Verbrauche­rpreise um 7,4 Prozent über dem Niveau des Vorjahresm­onats. Das Statistisc­he Bundesamt bestätigte damit am Mittwoch eine erste Schätzung.

Es war der höchste Stand seit der deutschen Wiedervere­inigung 1990. In den alten Bundesländ­ern wurde eine ähnlich hohe Teuerungsr­ate im Herbst 1981 infolge des ersten Golfkriegs zwischen dem Irak und dem Iran gemessen. Von März auf April dieses Jahres stiegen die Verbrauche­rpreise um 0,8 Prozent.

Stark gestiegene Energiepre­ise heizen die Inflation an. Der Krieg in der Ukraine hat diesen Trend verstärkt. Im März war die jährliche Teuerungsr­ate bereits auf 7,3 Prozent geschnellt. Höhere Inflations­raten schmälern die Kaufkraft von Verbrauche­rinnen und Verbrauche­rn, weil sie sich für einen Euro dann weniger leisten können.

Im April verteuerte sich Energie gegenüber dem Vorjahresm­onat um 35,3 Prozent. Die Preise für leichtes Heizöl verdoppelt­en sich nahezu. Auch für Sprit (38,5 Prozent) und Erdgas (47,5 Prozent) mussten Verbrauche­r deutlich mehr zahlen.

Nahrungsmi­ttel verteuerte­n sich überdurchs­chnittlich um 8,6 Prozent. Besonders deutlich stiegen die Preise unter anderem für Speisefett­e und Speiseöle (27,3 Prozent) sowie Fleisch und Fleischwar­en (11,8 Prozent). Daneben kosteten auch andere Waren innerhalb eines Jahres deutlich mehr, etwa Fahrzeuge (8,9 Prozent) und Geräte der Informatio­nsverarbei­tung (8 Prozent).

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