Was sonst noch läuft
Gut besetztes Dokudrama über den vielfach begabten Künstler Heinrich Vogeler (1872-1943), das wie eine Art Kaleidoskop aus Gemälden und Archivaufnahmen, in Spielszenen und Interviews sein Leben und Schaffen widerspiegelt. Von den Anfängen als präraffaelitischer Maler in der Künstlerkolonie Worpswede bis zu seinen Komplexbildern in der russischen Wahlheimat Moskau entwickelte sich Vogeler vom Publikumsliebling zum Revolutionär und später zum Dissidenten. (KNA)
Eine junge Berliner Altenpflegerin mit iranischen Wurzeln wird Opfer eines rassistischen Angriffs, den sie nur mit Mühe überlebt. Danach ist ihr Selbstbewusstsein massiv angeknackst. Es kostet sie viel Energie, Wut, Angst und die Ohnmachtsgefühle zu besiegen und den Weg in ein selbstbestimmtes Leben zurückzufinden. Das Drama erzählt in fast dokumentarischer Unmittelbarkeit und mit großer Glaubwürdigkeit eine bewegende Geschichte von Selbstermächtigung, Resilienz und Zugehörigkeit. (KNA)
Bochum und die Us-amerikanische Stadt Detroit verbindet trotz vieler Unterschiede das Schicksal, dass ihre besten Jahre mit dem Boom der Autoindustrie zusammenhingen. Heute müssen sie den Mangel verwalten und sich neuen Ideen öffnen. Die über sechs Jahre gedrehte Langzeitdokumentation lässt Beteiligte und Betroffene zu Wort kommen und spürt darin den Verwerfungen und Defiziten des Wandels nach, betrachtet aber auch individuelle Versuche, Lösungswege aus der Krise zu finden. (KNA)
Ein armer Junge aus einem indischen Dorf entdeckt seine Liebe zum Kino und beschließt allen Widerständen zum Trotz, selbst die Kunst des filmischen Erzählens zu erlernen. Mit Einfallsreichtum und Witz experimentieren er und seine Freunde mit altem Filmmaterial, bis die Digitalisierung dem einen Riegel vorschiebt. Eine autobiografisch geprägte und auch nostalgisch überhöhte Liebeserklärung an den Erlebnisort Kino, die die Magie der bewegten Bilder in sinnlichen Sequenzen erfahrbar macht. (KNA)