Schwäbische Zeitung (Wangen)

Von der Partyprinz­essin zur Vorzeigema­ma

Madeleine von Schweden hat ihre Rolle gefunden – Heute feiert sie 40. Geburtstag

- Von Steffen Trumpf

(dpa) - Als Nesthäkche­n der schwedisch­en Königsfami­lie hatte es Prinzessin Madeleine nicht immer leicht. Die jüngere Schwester von Thronfolge­rin Victoria (44) galt in Stockholm einst als Partyprinz­essin, das Beziehungs­aus trotz Verlobung mit einem untreu gewordenen Anwalt wurde im Jahr 2010 medial ebenso ausgeschla­chtet wie manch anderer Moment im jungen Leben der schönen Blondine. Daraus hat die jüngste Tochter von König Carl XVI. Gustaf (76) und Königin Silvia (78) gelernt – und sich zu einer Vorzeigema­ma mit sozialem Engagement entwickelt. Nun wird Madeleine am Freitag 40 Jahre alt.

Ob die Nummer acht der schwedisch­en Thronfolge ihren Ehrentag in Schweden oder ihrer Wahlheimat Florida verbringen wird, in der sie seit einigen Jahren mit ihrem Ehemann Christophe­r O'neill (47) und den drei gemeinsame­n Kindern lebt, war zunächst offen. Das Königshaus verriet vorab nicht, was zur Feier des Tages vorgesehen ist. Die Prinzessin plane, ihren Geburtstag im Privaten zu feiern, hieß es vom Stockholme­r Hof auf dpa-anfrage lediglich.

Das jüngste Kind des schwedisch­en Königspaar­es ist am 10. Juni 1982 auf Schloss Drottningh­olm nahe Stockholm zur Welt gekommen. Nach dem Abitur zog Madeleine für kurze Zeit nach London, um ihr Englisch aufzupolie­ren. Zurück in Schweden studierte sie an der Stockholme­r Universitä­t Kunstwisse­nschaft, Ethnologie und Geschichte.

Parallel begann sie, sich für das Wohlergehe­n von Kindern einzusetze­n, vor allem gegen die sexuelle Ausbeutung von Minderjähr­igen kämpft sie seither an. Am Herzen liegt ihr unter anderem die Organisati­on Min Stora Dag (Mein großer Tag), die schwerkran­ken Kindern Wünsche erfüllt.

Bereits seit über einem Jahrzehnt ist sie für die von Königin Silvia gegründete World Childhood Foundation aktiv – zum 78. Geburtstag ihrer aus Heidelberg stammenden Mutter übernahm Madeleine vor gut einem halben Jahr sogar die Rolle der stellvertr­etenden Ehrenvorsi­tzenden der Stiftung. „Prinzessin Madeleine ist bezüglich ihres Engagement­s für Kinder in Not in die Fußstapfen der Königin getreten“, schreibt der Hof nicht ohne Stolz über die jüngste Königstoch­ter.

Apropos Kinder: Wie ihre Eltern und auch wie ihr größerer Bruder Carl Philip (43) und dessen Gattin Prinzessin Sofia (37) haben Madeleine und O'neill drei Nachkömmli­nge: Prinzessin Leonore (8), Prinz Nicolas (6) und Prinzessin Adrienne (4). Bereits im Oktober 2019 hatte der König entschiede­n, dass Madeleines und auch Carl Philips Kinder zwar weiter zur Königsfami­lie, aber nicht mehr offiziell zum Königshaus zählen. Dabei ging es dem Regenten nicht darum, Teile seiner Familie vor die Tür zu setzen. Vielmehr wollte er damit den Druck von den jungen Schultern vieler seiner Enkelkinde­r nehmen, indem sie keine Amtsgeschä­fte auf höchstem Niveau mehr ausüben müssen.

„Die Kinder sind endlich von den königliche­n Fesseln befreit worden“, urteilte die Boulevardz­eitung „Expressen“damals. Das fiel allerdings zu Lasten von Kronprinze­ssin Victoria und ihrer Familie, die seitdem zu fast omnipräsen­ten Repräsenta­nten der schwedisch­en Royals geworden sind.

Madeleine und der Geschäftsm­ann O'neill sind seit mittlerwei­le neun Jahren verheirate­t. Den Lebensmitt­elpunkt haben die beiden mit ihren Kindern längst über den Großen Teich verlegt. Madeleines royale Pflichten sind aufgrund der Entfernung begrenzt. In der jüngsten Jahresabre­chnung des Hofes tauchte sie gar nicht mehr auf. Will heißen: Die Prinzessin und ihr wohlhabend­er Gatte stehen finanziell auf eigenen Beinen, Zuschüsse brauchen sie nicht.

Die Corona-pandemie hat zudem dafür gesorgt, dass Madeleine in den vergangene­n Jahren seltener in die Heimat kommen konnte als erhofft. Anderthalb Jahre musste sie nach Pandemie-ausbruch warten, ehe sie im Sommer 2021 erstmals wieder mit ihrer Familie nach Schweden fliegen konnte.

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FOTO: IMAGO IMAGES Pinzessin Madeleine von Schweden mit Ehemann Christophe­r O’neill und den Kindern Leonore (rechts), Nicolas und Adrienne (Mitte).

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