Schwäbische Zeitung (Wangen)

PGA schasst Kaymer & Co.

Profi-golf-organisati­on greift wegen Saudi-event durch

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(SID) - Martin Kaymer hatte gerade für den ersten Birdie in der Geschichte der neuen „Saudi-tour“gesorgt, da zerbrach die Golf-welt endgültig in zwei Teile: Unmittelba­r nach dem Auftakt des Premierent­urniers der „Rebellen“in London hat die Profi-vereinigun­g PGA am Donnerstag ihre Drohung wahr gemacht und alle Teilnehmer von ihren Wettkämpfe­n ausgeschlo­ssen. Damit steht der Sport mehr denn je vor einer Zerreißpro­be.

Betroffen sind zunächst 17 Spieler, darunter Us-topstar Phil Mickelson und der einstmals beste deutsche Profi Kaymer. „Diese Spieler haben aus ihren eigenen, vor allem finanziell­en Gründen ihre Wahl getroffen. Aber sie können nicht die gleichen Vorteile einer Pga-tour-mitgliedsc­haft erwarten wie Sie. Dieser Erwartung mangelt es an Respekt für Sie, unsere Fans und unsere Partner“, schrieb Commission­er Jay Monahan an die Pga-spieler.

Kaymer und Mickelson, aber auch weitere ehemalige Major-sieger wie Dustin Johnson (USA), Sergio Garcia (Spanien), Louis Oosthuizen und Charl Schwartzel (beide Südafrika) hatten sich für einen Start bei der mit Multimilli­onen-prämien aus Saudiarabi­en lockenden Serie von LIV

Golf Investment­s entschiede­n. Anders als die europäisch­e Superliga im Fußball ein Jahr zuvor ging die abtrünnige Serie auch tatsächlic­h an den Start. „Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass Geld kein Motivator wäre. Natürlich verdienen wir alle gern etwas mehr bei den Turnieren, das ist sehr menschlich“, hatte Kaymer zuvor bei Sky Sports UK gesagt. Die PGA führt den 37-Jährigen aus Mettmann bereits als einen der zehn Golfer, die ihre Pga-mitgliedsc­haft freiwillig abgegeben haben.

Die „Saudi-tour“reagierte enttäuscht auf das Machtwort der PGA, die Maßnahmen würden den Bruch im globalen Golf vertiefen. „Die heutige Ankündigun­g der PGA ist rachsüchti­g und vertieft die Kluft zwischen der Tour und ihren Mitglieder­n“, hieß es: „Es ist beunruhige­nd, dass die PGA, die eigentlich Spielern die Möglichkei­t zur Teilnahme an Turnieren bieten sollte, diese nun genau davon blockiert. Dies ist mit Sicherheit nicht das letzte Wort.“

Die von Ex-profi Greg Norman organisier­te und mit Milliarden Dollar aus dem saudischen Staatsfond­s finanziert­e Einladungs­tour mit dem Auftakt in der Nähe von London spaltet schon seit Wochen die Golfwelt.

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