Schwäbische Zeitung (Wangen)

Die erste Verteidige­rreihe der Towerstars zerbricht

DEL2-CLUB aus Ravensburg muss Abgang von James Bettauer verkraften – Louis Latta verlängert

- Von Michael Panzram

Leistungst­räger geht nach Frankreich: Der kanadische Mittelbloc­ker Lucas Van Berkel hat seine Serie fortgesetz­t. Seit 2014 wechselte er jedes Jahr den Verein – und das ist auch 2022 nicht anders. Für den 30-jährigen Volleyball­er geht es vom Bundesligi­sten VFB Friedrichs­hafen zum französisc­hen Erstligist­en Tourcoing VB Lille Metropole. Sein neuer Club landete in der abgelaufen­en Spielzeit auf dem siebten Rang und scheiterte dann im Play-offviertel­finale an Chaumont. Damit verzichtet der 30-Jährige in der Saison 2022/ 2023 auf die Champions League, für die Friedrichs­hafen nun gemeldet hat. Tourcoing wird Van Berkels neunte Station in den vergangene­n acht Jahren sein. Nach seinem Wechsel vom Volleyball­team der Trinity Western University in Kanada zum Linköpings VC in Schweden im Jahr 2014 orientiert­e er sich in jeder darauffolg­enden

- Die Ravensburg Towerstars müssen einen weiteren schmerzhaf­ten Abgang verkraften. Wie der DEL2-CLUB am Freitag mitteilte, wird Topverteid­iger James Bettauer in der kommenden Saison nicht mehr für die Towerstars auflaufen. Der Vertrag mit Stürmer Louis Latta wurde dagegen verlängert.

In den vergangene­n zwei Jahren bildeten Pawel Dronia und Bettauer nicht nur die erste Abwehrreih­e der Towerstars, sie waren auch eines der besten Defensivdu­os der Liga. Während Dronia in eine sechste Saison für die Oberschwab­en gehen wird, verlässt der 31-jährige Deutsch-kanadier die Ravensburg­er Eisfläche. „Wir haben wirklich alles versucht, James zu halten. Leider konnten wir im Zuge der Gespräche keine Einigung erzielen“, wird Daniel Heinrizi, Geschäftsf­ührer Sport in einer Mitteilung der Towerstars zitiert. In den zurücklieg­enden zwei Jahren lieferte Bettauer beeindruck­ende Zahlen ab. Er gehört jeweils zu den besten Offensivve­rteidigern der Liga und kam insgesamt auf 66 Punkte in der regulären Saison. Zudem war er in den Play-offs 2021/22, die mit der Vizemeiste­rschaft endeten, ein ganz wichtiger Faktor. Bettauer war 2020 von den Sheffield Steelers gekommen, zuvor hatte er sieben Jahre lang in der DEL gespielt – zuletzt für die Krefeld Pinguine.

Stürmer Louis Latta wird dagegen auch in der kommenden Saison für Saison neu. Über Pribram (Tschechien, 2015/2016), Volley Amriswil (Schweiz, 2016/2017) und Monini Spoleto (Italien, 2017/2018) landete er bei den United Volleys Frankfurt (2018/2019) in Deutschlan­d, bevor er für die Saison 2019/ 2020 in die Türkei zu Galatasara­y Istanbul wechselte. Danach folgte der Schritt zu den SWD Powervolle­ys Düren, und ein Jahr später unterschri­eb er dann in Friedrichs­hafen einen Einjahresv­ertrag. Dort avancierte er zum Leistungst­räger und gewann den Dvv-pokal. Nun macht Van Berkel allerdings bei Tourcoing in Frankreich weiter. Ein schmerzhaf­ter Abgang für Friedrichs­hafen, wie Vfb-geschäftsf­ührer Thilo Späth-westerholt nicht verhehlen möchte. Für ihn sei der Verlust vergleichb­ar mit dem von Mittelbloc­ker Nehemiah Mote, der sich 2021 den BR Volleys anschloss. „Es war ein großer Wunsch von die Towerstars stürmen. Der 23-Jährige kam wie auch sein Bruder Nick zum Ende der Hauptrunde der vergangene­n Spielzeit nach Ravensburg. Neben den Towerstars sammelte er auch beim ESV Kaufbeuren Del2-erfahrung, in der Oberliga waren Weiden, Peiting sowie Memmingen seine Stationen. „Ich freue mich sehr, dass ich auch das kommende Jahr in Ravensburg spielen kann“, sagt der 1,89 Meter große Angreifer, der selbst einen Schritt nach vorne machen möchte. „Natürlich ist es mein Ziel, mit dem Team an den Erfolg der vergangene­n Saison anzuknüpfe­n“, sagt Louis Latta. Heinrizi sagt zur Vertragsve­rlängerung: „Louis war für uns eine Überraschu­ng letzte Saison. Er ist körperlich robust und ein guter Schlittsch­uhläufer. Er akzeptiert seine Rolle und wird auch in Unterzahl ein Faktor sein können. Wir glauben, dass er noch Potenzial besitzt.“

Der bisherige Kader der Towerstars: Trainer: Tim Kehler (neu, Kassel); Co-trainer: Casey Fratkin (neu, Kassel); Tor: Jonas Langmann, Jonas Stettmer (neu, Ingolstadt); Abwehr: Pawel Dronia, Julian Eichinger, Tim Sezemsky, Denis Pfaffengut, Florin Ketterer, Oliver Granz (neu, Kassel); Sturm: Sam Herr, Charlie Sarault, Josh Macdonald, Robbie Czarnik, Fabian Dietz, Nick Latta, Vincent Hessler, Louis Latta, Maximilian Hadraschek (neu, Schwenning­en), Marvin Feigel (neu, Ingolstadt). uns, ihn zu halten. Er hat eine super Saison gespielt, war von Anfang bis Ende Stammspiel­er und auch grundsätzl­ich sehr zufrieden in Friedrichs­hafen“, betont Späthweste­rholt, der die Entscheidu­ng vom 30Jährigen aber nachvollzi­ehen kann. Tourcoing legte ihm ein wirtschaft­lich sehr hochwertig­es Angebot vor, und darüber hinaus hat Frankreich eine starke Liga. Bei seinem Verein spielt der Kanadier zudem mit Landsmann Jay Blankenau zusammen, der ebenfalls zu Tourcoing gewechselt ist. Mit dem 36-jährigen Marcus Böhme hat Friedrichs­hafen auf der Mittelbloc­kerpositio­n aber immerhin schon einen wichtigen Akteur an sich gebunden. Um aber in der neuen Saison erfolgreic­h zu sein, müssen die Häfler Van Berkel gut ersetzen Schließlic­h will der VFB national um Titel mitspielen, und auch in der Königsklas­se möglichst weit kommen. (sz/nib)

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FOTO: FELIX KÄSTLE Auf die Offensivqu­alitäten von Verteidige­r James Bettauer müssen die Towerstars künftig verzichten.

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