Neuer Eigentümer für 49 Mietwohnungen
Josef Hodrus: VBAO ist Kapitalgeber für das Senioren-wohnprojekt in Lindenberg
(pem)- Der Bau des Seniorenprojektes in Lindenberg hat noch nicht richtig begonnen, da gibt es für einen großen Bereich neue Eigentümer. Der Projektentwickler GBI hat die 49 Mietwohnungen an eine Investmentgesellschaft verkauft, die sie wiederum als Sondervermögen für einen Investor aus der Region hält. Es handelt sich dabei um die Volksbank Allgäu-oberschwaben (VBAO) mit Sitz in Leutkirch. Das hat deren Vorstandssprecher Josef Hodrus auf Anfrage bestätigt. Im Tagesgeschäft wird das Institut aber nicht auftreten. „Wir sind nur Kapitalgeber“, sagt Hodrus.
Wie viele Wohnungen gibt es im Bräuhaus-viertel und an wen werden sie verkauft?
Die Anlage besteht aus 49 Mietwohnungen, die sich auf drei Häuser verteilen. In diese Wohnungen investiert die VBAO. Zusätzlich entstehen 13 Eigentumswohnungen
in einem vierten Gebäude. Sie werden an private Anleger zur eigenen Nutzung verkauft. Davon hat die GBI nach eigenen Angaben bisher mehr als die Hälfte an den Mann gebracht. Der Rest werde nach und nach veräußert, so ein Sprecher des Unternehmens. „Angesichts der Interessentenzahl dürfte es da weiter stetig vorwärts gehen.“
Die Volksbank Allgäu-oberschwaben hat bisher keine Geschäftsstelle im bayerischen Westallgäu. Warum investiert sie in Lindenberg?
Das Institut hat wie alle Banken angesichts der Zinsentwicklung Schwierigkeiten, ihre Gelder nachhaltig anzulegen. Deshalb hat die VBAO beschlossen, einen kleinen Teil der eigenen Mittel in Immobilien zu investieren. Das Bräuhausareal ist eins von mehreren Projekten. Das Institut hält offenbar gerade Seniorenwohnungen für einen Wachstumsmarkt und damit zukunftsfähig. Die
Volksbank will langfristig investieren, also die Wohnungen nicht schnell wieder gewinnbringend veräußern.
Wer kümmert sich um die Vermietung?
Die VBAO tritt als reiner Kapitalgeber auf, Sie hat mit der Betreuung der Immobilien und damit auch der Vermietung
nichts zu tun. Sie nimmt also auch keine Bewerbungen von Interessenten entgegen. Die Vermietung läuft über GBI.
Welche Firmen waren an dem Deal beteiligt?
Aktuell gehört die Anlage GBI in Erlangen. Dachgesellschaft ist die Moses-mendelssohn-stiftung. Der
Projektentwickler verkauft die 49 Mietwohnungen an die Investmentgesellschaft Deutsche Asset One für ein Sondervermögen der VBAO.
Sondervermögen werden getrennt von anderen Werten eines Fonds aufbewahrt. „Dass wir direkt zum Baustart einen institutionellen Investor gefunden haben, freut uns sehr“, sagt Simon Behr, Geschäftsführer der GBI Capital Gmbh. Vermittelt hatte das Geschäft die E&G Real Estate München und Inlease Real Estate Advisory Stuttgart.
Wann sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein?
Bezugsfertig sollen die Gebäude im Herbst 2023 sein, erklärt GBI auf Anfrage. Angesichts des späteren Baustarts – ursprünglich geplant war Sommer 2020, dann Herbst 2021 – machen sich manche Käufer Sorgen, der Einzug könnte sich verzögern. Ein Sprecher des Unternehmens versichert das Gegenteil. „Die Eigentumswohnungen
werden termingerecht fertig“, sagt er.
Wie groß ist das Interesse an den Mietwohnungen?
Die Interessentenliste für die 49 Mietwohnungen ist groß, nicht nur bei der GBI, sondern auch bei dem Dienstleister GLW, der den Betreuungsdienst anbietet. GBI rechnet damit, alle Wohnungen bis zur Fertigstellung vermieten zu können.
Was sagt die Stadt zum Investor?
Bürgermeister Eric Ballerstedt spricht auf Nachfrage von einem „seriösen Investor“. Für die Stadt sei das gut. Ballerstedt verweist zudem auf den städtebaulichen Vertrag, an den jeder Käufer und Investor gebunden ist. Demnach sind die Mieten der 49 Wohnungen gedeckelt. Zudem dürfen sie nur an Personen ab 60 Jahren vermietet werden beziehungsweise Menschen mit Behinderung oder einem Pflegegrad.