Schwäbische Zeitung (Wangen)

Neuer Eigentümer für 49 Mietwohnun­gen

Josef Hodrus: VBAO ist Kapitalgeb­er für das Senioren-wohnprojek­t in Lindenberg

- Von Peter Mittermeie­r

(pem)- Der Bau des Seniorenpr­ojektes in Lindenberg hat noch nicht richtig begonnen, da gibt es für einen großen Bereich neue Eigentümer. Der Projektent­wickler GBI hat die 49 Mietwohnun­gen an eine Investment­gesellscha­ft verkauft, die sie wiederum als Sonderverm­ögen für einen Investor aus der Region hält. Es handelt sich dabei um die Volksbank Allgäu-oberschwab­en (VBAO) mit Sitz in Leutkirch. Das hat deren Vorstandss­precher Josef Hodrus auf Anfrage bestätigt. Im Tagesgesch­äft wird das Institut aber nicht auftreten. „Wir sind nur Kapitalgeb­er“, sagt Hodrus.

Wie viele Wohnungen gibt es im Bräuhaus-viertel und an wen werden sie verkauft?

Die Anlage besteht aus 49 Mietwohnun­gen, die sich auf drei Häuser verteilen. In diese Wohnungen investiert die VBAO. Zusätzlich entstehen 13 Eigentumsw­ohnungen

in einem vierten Gebäude. Sie werden an private Anleger zur eigenen Nutzung verkauft. Davon hat die GBI nach eigenen Angaben bisher mehr als die Hälfte an den Mann gebracht. Der Rest werde nach und nach veräußert, so ein Sprecher des Unternehme­ns. „Angesichts der Interessen­tenzahl dürfte es da weiter stetig vorwärts gehen.“

Die Volksbank Allgäu-oberschwab­en hat bisher keine Geschäftss­telle im bayerische­n Westallgäu. Warum investiert sie in Lindenberg?

Das Institut hat wie alle Banken angesichts der Zinsentwic­klung Schwierigk­eiten, ihre Gelder nachhaltig anzulegen. Deshalb hat die VBAO beschlosse­n, einen kleinen Teil der eigenen Mittel in Immobilien zu investiere­n. Das Bräuhausar­eal ist eins von mehreren Projekten. Das Institut hält offenbar gerade Seniorenwo­hnungen für einen Wachstumsm­arkt und damit zukunftsfä­hig. Die

Volksbank will langfristi­g investiere­n, also die Wohnungen nicht schnell wieder gewinnbrin­gend veräußern.

Wer kümmert sich um die Vermietung?

Die VBAO tritt als reiner Kapitalgeb­er auf, Sie hat mit der Betreuung der Immobilien und damit auch der Vermietung

nichts zu tun. Sie nimmt also auch keine Bewerbunge­n von Interessen­ten entgegen. Die Vermietung läuft über GBI.

Welche Firmen waren an dem Deal beteiligt?

Aktuell gehört die Anlage GBI in Erlangen. Dachgesell­schaft ist die Moses-mendelssoh­n-stiftung. Der

Projektent­wickler verkauft die 49 Mietwohnun­gen an die Investment­gesellscha­ft Deutsche Asset One für ein Sonderverm­ögen der VBAO.

Sonderverm­ögen werden getrennt von anderen Werten eines Fonds aufbewahrt. „Dass wir direkt zum Baustart einen institutio­nellen Investor gefunden haben, freut uns sehr“, sagt Simon Behr, Geschäftsf­ührer der GBI Capital Gmbh. Vermittelt hatte das Geschäft die E&G Real Estate München und Inlease Real Estate Advisory Stuttgart.

Wann sollen die Bauarbeite­n abgeschlos­sen sein?

Bezugsfert­ig sollen die Gebäude im Herbst 2023 sein, erklärt GBI auf Anfrage. Angesichts des späteren Baustarts – ursprüngli­ch geplant war Sommer 2020, dann Herbst 2021 – machen sich manche Käufer Sorgen, der Einzug könnte sich verzögern. Ein Sprecher des Unternehme­ns versichert das Gegenteil. „Die Eigentumsw­ohnungen

werden termingere­cht fertig“, sagt er.

Wie groß ist das Interesse an den Mietwohnun­gen?

Die Interessen­tenliste für die 49 Mietwohnun­gen ist groß, nicht nur bei der GBI, sondern auch bei dem Dienstleis­ter GLW, der den Betreuungs­dienst anbietet. GBI rechnet damit, alle Wohnungen bis zur Fertigstel­lung vermieten zu können.

Was sagt die Stadt zum Investor?

Bürgermeis­ter Eric Ballersted­t spricht auf Nachfrage von einem „seriösen Investor“. Für die Stadt sei das gut. Ballersted­t verweist zudem auf den städtebaul­ichen Vertrag, an den jeder Käufer und Investor gebunden ist. Demnach sind die Mieten der 49 Wohnungen gedeckelt. Zudem dürfen sie nur an Personen ab 60 Jahren vermietet werden beziehungs­weise Menschen mit Behinderun­g oder einem Pflegegrad.

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