Was an der Kreissporthalle besonders wird
Landratsamt und andere Beteiligte geben Startschuss zum Bau – Mehr als sportlicher Zeitplan
- Der Bau der neuen Kreissporthalle in Wangen ist auf dem Weg: Bis zum Frühjahr 2024 soll nahe des Festplatzes in der Kernstadt ein auf vielfältige Weise besonderes Gebäude entstehen. Beim kürzlich erfolgten Spatenstich wurde auch deutlich, warum der Bauherr, das Landratsamt, optimistisch ist, die zeitlichen Pläne einhalten zu können – dem Fachkräfte- und Materialmangel in der Bauwirtschaft zum Trotz.
Als ein „neues Kapitel im Miteinander von Stadt und Kreis“, bezeichnete Landrat Harald Sievers vor Ort den Bau. Denn damit erhält das Berufliche Schulzentrum Wangen (BSW) als letzter Schulstandort des Landkreises Ravensburg eine eigene Sporthalle.
Diese soll die beiden Bsw-standorte zu einer Art Campus verschmelzen lassen. Deshalb wurden Teile der Jahnstraße dauerhaft gesperrt. Das neue Gebäude ersetzt die Alte Sporthalle, die viele Wangener in den vergangenen Jahrzehnten lieb gewonnen hatten und die im vergangenen Jahr abgerissen wurde. Besonders an der neuen Halle soll aber auch die Bauweise aus nachhaltigen Rohstoffen wie Holz, recyceltem Beton und mit einer hoch modernen Energieversorgung werden. Der Kreistag hatte dazu schon vor einiger Zeit einen entsprechenden Leitfaden verabschiedet. Das Gebäude ist dafür nun Pilotprojekt – und habe in dieser Form bereits erste Nachahmer gefunden, wie Sievers bemerkte.
Die Halle dient allerdings nicht nur der sportlichen Betätigung von Bsw-schülern. Auch Wangener Vereine sollen dort Platz finden, entsprechende Räume wurden mit eingeplant. Und auch ein Ort der Begegnung könnte sie werden, wie Wangens OB Michael Lang erklärte. Denn in der ebenfalls vorgesehenen Caféteria/mensa
sollen auch Schüler des benachbarten Rupert-ness-gymnasiums verköstigt werden.
Hinzu kommt: Das Gebäude soll bereits bis zum Beginn der Landesgartenschau fertig und damit für die Großveranstaltung mit nutzbar sein. Quasi gegenüber dem Alten Feuerwehrhaus, dem zentralen Eingang zum Schaugelände gelegen, will die Stadt die Halle mit integrieren – an einem „super prominenten Ort“, wie Lang sagte.
Der Rathauschef betont auch die Aufwertung des gesamten Geländes durch die neue Halle, verspricht sich dort eine hohe Aufenthaltsqualität und unter anderem einen ebenerdigen Zugang zur Stadthalle, der die bisherige Rampe überflüssig machen werde. Lang zeigt sich überdies froh über das Engagement des Kreises, denn: „Als Stadt hätten wir das wahrscheinlich nicht geschafft.“
Für Bsw-leiter Patrick Well steht der Mehrwert für die Schule im Mittelpunkt: „Die Halle entspannt die Situation ungemein“, sagt er und verweist auf die künftig drei statt zwei nutzbaren Sportfelder – ganz abgesehen von einem zusätzlichen Gymnastikraum und der Möglichkeit, in dem Gebäude auch Theater- Kulturveranstaltungen sowie Abschiedsfeiern über die Bühne gehen zu lassen. Bisher habe das BSW da eher den Charakter eines „Wandervereins“.
Ungeachtet dessen ist allen Beteiligten bewusst, dass die geplante Bauzeit von deutlich unter zwei Jahren allein schon eine sportliche Herausforderung ist. Diese einhalten zu können, dazu äußerten sich Landrat Sievers und Kreiskämmerer Franz Baur optimistisch. Für alle Gewerke habe man bislang Firmen gefunden, wenngleich es bei mancher Ausschreibung auch nur einen Bieter gab, so der Chef des Immobilieneigenbetrieb des Kreises, IKP, auf Nachfrage der „Schwäbischen Zeitung“.
Und: „In der Regel“werde man auch im Rahmen der Kostenansätze bleiben können. Bislang lägen sie unterm Strich nur „leicht über der Schätzung“, sagte Baur. Angesichts allseits explodierender (Bau-)preise ist auch dies wahrscheinlich etwas Besonderes. Zur Einordnung: Beim Baubeschluss des Kreistags war das Landratsamt von Gesamtkosten von etwas unter 15 Millionen Euro ausgegangen.