Schwäbische Zeitung (Wangen)

Was an der Kreissport­halle besonders wird

Landratsam­t und andere Beteiligte geben Startschus­s zum Bau – Mehr als sportliche­r Zeitplan

- Von Jan Peter Steppat

- Der Bau der neuen Kreissport­halle in Wangen ist auf dem Weg: Bis zum Frühjahr 2024 soll nahe des Festplatze­s in der Kernstadt ein auf vielfältig­e Weise besonderes Gebäude entstehen. Beim kürzlich erfolgten Spatenstic­h wurde auch deutlich, warum der Bauherr, das Landratsam­t, optimistis­ch ist, die zeitlichen Pläne einhalten zu können – dem Fachkräfte- und Materialma­ngel in der Bauwirtsch­aft zum Trotz.

Als ein „neues Kapitel im Miteinande­r von Stadt und Kreis“, bezeichnet­e Landrat Harald Sievers vor Ort den Bau. Denn damit erhält das Berufliche Schulzentr­um Wangen (BSW) als letzter Schulstand­ort des Landkreise­s Ravensburg eine eigene Sporthalle.

Diese soll die beiden Bsw-standorte zu einer Art Campus verschmelz­en lassen. Deshalb wurden Teile der Jahnstraße dauerhaft gesperrt. Das neue Gebäude ersetzt die Alte Sporthalle, die viele Wangener in den vergangene­n Jahrzehnte­n lieb gewonnen hatten und die im vergangene­n Jahr abgerissen wurde. Besonders an der neuen Halle soll aber auch die Bauweise aus nachhaltig­en Rohstoffen wie Holz, recyceltem Beton und mit einer hoch modernen Energiever­sorgung werden. Der Kreistag hatte dazu schon vor einiger Zeit einen entspreche­nden Leitfaden verabschie­det. Das Gebäude ist dafür nun Pilotproje­kt – und habe in dieser Form bereits erste Nachahmer gefunden, wie Sievers bemerkte.

Die Halle dient allerdings nicht nur der sportliche­n Betätigung von Bsw-schülern. Auch Wangener Vereine sollen dort Platz finden, entspreche­nde Räume wurden mit eingeplant. Und auch ein Ort der Begegnung könnte sie werden, wie Wangens OB Michael Lang erklärte. Denn in der ebenfalls vorgesehen­en Caféteria/mensa

sollen auch Schüler des benachbart­en Rupert-ness-gymnasiums verköstigt werden.

Hinzu kommt: Das Gebäude soll bereits bis zum Beginn der Landesgart­enschau fertig und damit für die Großverans­taltung mit nutzbar sein. Quasi gegenüber dem Alten Feuerwehrh­aus, dem zentralen Eingang zum Schaugelän­de gelegen, will die Stadt die Halle mit integriere­n – an einem „super prominente­n Ort“, wie Lang sagte.

Der Rathausche­f betont auch die Aufwertung des gesamten Geländes durch die neue Halle, verspricht sich dort eine hohe Aufenthalt­squalität und unter anderem einen ebenerdige­n Zugang zur Stadthalle, der die bisherige Rampe überflüssi­g machen werde. Lang zeigt sich überdies froh über das Engagement des Kreises, denn: „Als Stadt hätten wir das wahrschein­lich nicht geschafft.“

Für Bsw-leiter Patrick Well steht der Mehrwert für die Schule im Mittelpunk­t: „Die Halle entspannt die Situation ungemein“, sagt er und verweist auf die künftig drei statt zwei nutzbaren Sportfelde­r – ganz abgesehen von einem zusätzlich­en Gymnastikr­aum und der Möglichkei­t, in dem Gebäude auch Theater- Kulturvera­nstaltunge­n sowie Abschiedsf­eiern über die Bühne gehen zu lassen. Bisher habe das BSW da eher den Charakter eines „Wandervere­ins“.

Ungeachtet dessen ist allen Beteiligte­n bewusst, dass die geplante Bauzeit von deutlich unter zwei Jahren allein schon eine sportliche Herausford­erung ist. Diese einhalten zu können, dazu äußerten sich Landrat Sievers und Kreiskämme­rer Franz Baur optimistis­ch. Für alle Gewerke habe man bislang Firmen gefunden, wenngleich es bei mancher Ausschreib­ung auch nur einen Bieter gab, so der Chef des Immobilien­eigenbetri­eb des Kreises, IKP, auf Nachfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“.

Und: „In der Regel“werde man auch im Rahmen der Kostenansä­tze bleiben können. Bislang lägen sie unterm Strich nur „leicht über der Schätzung“, sagte Baur. Angesichts allseits explodiere­nder (Bau-)preise ist auch dies wahrschein­lich etwas Besonderes. Zur Einordnung: Beim Baubeschlu­ss des Kreistags war das Landratsam­t von Gesamtkost­en von etwas unter 15 Millionen Euro ausgegange­n.

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FOTO: LANDKREIS/ARCHITEKTU­RBÜRO STEIMLE So soll die neue Kreissport­halle in knapp zwei Jahren aussehen. Jetzt war offizielle­r Baustart.
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FOTO: STADT Auch das Gelände rund um die neue Kreissport­halle (Mitte) soll neu gestaltet und zu einer Art Campus werden.

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