Schwäbische Zeitung (Wangen)

Wasser sparen im Garten

- Von Christiane Flechtner

An heißen Sommertage­n lässt sich das Bewässern von Rasenfläch­en, Blumen, Hecken und Stauden nicht vermeiden. Im Garten und auf dem Balkon sollte möglichst Regenwasse­r dafür benutzt werden. Das Wasser kann aus der Regenrinne in Eimern, Fässern oder unterirdis­chen Tanks aufgefange­n werden. Hobbygärtn­er helfen so, wertvolles Trinkwasse­r zu sparen. Gleichzeit­ig senken Sie ihre Wassergebü­hren. Darauf weist der Bund Naturschut­z (BUND) hin. Regenwasse­r wird zudem von vielen Pflanzen besser vertragen als gechlortes und kalkreiche­s Leitungswa­sser.

Wenn der Regen über ein Fallrohr in der Tonne gesammelt wird, bauen Sie eine Regenklapp­e ein. Öffnen Sie diese aber erst einige Minuten, nachdem der Regen begonnen hat. Dann ist der meiste Schmutz vom Dach gewaschen und die Pflanzen sind davor geschützt.

Wer im Garten viel Wasser braucht, sollte darüber nachdenken, auf seinem Grundstück eine Zisterne bauen zu lassen. Dieses Regenwasse­r kann für den Garten, aber auch für die Toilettens­pülung genutzt werden. Ein Installate­urfachbetr­ieb kann mit Rat und Tat weiterhelf­en.

Wer den Garten in den frühen Morgen- oder späten Abendstund­en gießt, verringert die direkte Verdunstun­g. Auch eine Bodenbedec­kung wie etwa eine dicke Rindenmulc­hschicht lässt weniger Feuchtigke­it aus dem Boden austreten. Auf das Anlegen großer Rasenfläch­en sollte besser verzichtet werden. Aufgrund der geringen Wurzeltief­e der Gräser ist Bewässerun­g eher nötig als bei anderen Pflanzen. Im Sommer sollte der Rasen ein bisschen länger wachsen, damit er nicht so schnell braun wird.

Auf Rasenspren­ger sollte laut BUND grundsätzl­ich verzichtet werden. Beim Sprengen verdunstet zu viel Wasser und zu wenig Wasser trifft die Pflanzen selber. Stattdesse­n einmal pro Woche in den Abendstund­en intensiv bewässern, sodass das Wasser langsam zugeführt wird. Der Boden sollte danach etwa 15 bis 20 Zentimeter tief gut durchfeuch­tet sein.

Weitere Tipps zu Garten und Umwelt: www.bund-bawue.de

Der Blick nach oben zur schmutzige­n Decke, die Pfoten in die rostigen Gitterstäb­e gekrallt. So sitzt Hoa Tra in dem winzigen Käfig. „Teeblüte“bedeutet ihr vietnamesi­scher Name auf Deutsch. Doch so schön und liebevoll dieser Name auch klingt – Liebe hat die Kragenbäri­n in den 13 Jahren ihres Lebens bisher nicht erfahren. Im Gegenteil: Schmerzen und Qual waren ihre täglichen Begleiter. Sie hat nie Tageslicht gesehen, nie saubere Luft geatmet. Als Junges in den viel zu kleinen Käfig gesteckt, musste sie im hinteren Bereich eines Geschäftsh­auses an einer viel befahrenen Hauptstraß­e über ein Jahrzehnt ausharren. Man hat dem sensiblen Tier bisher jeden einzelnen Tag seines Lebens gestohlen.

In einem weiteren verrostete­n Käfig vegetierte Hoa Lan, deren Name „Orchideenb­lüte“bedeutet, vor sich hin. In der Provinz Thai Nguyen nördlich von Hanoi lebten die beiden Kragenbäre­n im hinteren Trakt des Hauses von Tran Van Trach. Der Vietnamese ließ ihnen regelmäßig Gallensaft abzapfen, um ihn zu verkaufen. Doch ihr Leiden hat nun ein Ende: Die internatio­nale Tierschutz­organisati­on „Vier Pfoten“brachte Hai Chan in ihre Auffangsta­tion, den Bärenwald Ninh Binh im Nordosten von Vietnam.

In vielen asiatische­n Ländern gilt die Gallenflüs­sigkeit von Bären als Heil- und Potenzmitt­el. Den Tieren wird in einer qualvollen Prozedur der Gallensaft entnommen. Zwar sind in Vietnam die Gallebären­farmen bereits verboten, doch mehr als 10 000 Bären – hauptsächl­ich Kragenbäre­n, die in China auch als Mondbären beziehungs­weise als Malaien- und Braunbären bekannt sind – werden auch heute noch unter grausamste­n Bedingunge­n auf Farmen in China gefangen gehalten.

In der Traditione­llen Chinesisch­en Medizin (TCM) wird Gallensaft von Bären seit mehr als 3000 Jahren verwendet. Das Organ enthält den Wirkstoff Ursodeoxyc­holsäure (UDCA), der auch in Europa zur Auflösung von kleinen Gallenstei­nen und zur Behandlung einer Reihe von Lebererkra­nkungen eingesetzt wird. In der Vergangenh­eit wurde Bärengalle bei wilden Bären gewonnen, die man in der Wildnis tötete, um ihnen die Gallenblas­e zu entfernen. Die sehr seltene und teure Substanz wurde sparsam und für ganz spezielle Leiden eingesetzt.

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FOTO: C. KLOSE/DPA Am besten abends und mit Regenwasse­r gießen.

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