Schwäbische Zeitung (Wangen)

Anton Hofreiters schlimmes Zeichen

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Aus gegebenem Anlass wollen wir ein wenig über die Semiotik sinnieren. Als Umberto Eco seinen Weltbestse­ller „Der Name der Rose“präsentier­t hat, ist diese uralte Wissenscha­ft für kurze Zeit aus ihrer Nische ins Rampenlich­t gerückt, weil der Autor nämlich hauptberuf­lich ein Professor für Semiotik war. Zwar kennen sich nur wenige Eingeweiht­e aus in der „Lehre von den Zeichen“, aber weil sie bereits Aristotele­s umgetriebe­n hat, muss sie unbedingt bedeutend sein. Möglicherw­eise gehört auch die Symbolik im weitesten Sinne zur Gattung der

Semiotik. Wir wissen es nicht genau, nehmen es aber einfach mal an. Und schon landen wir bei Anton Hofreiter, dem Grünen-politiker, welcher seit Jahr und Tag ohne Frisur auskommt und auch sonst als possierlic­hes Kerlchen bekannt ist. Also: Anton Hofreiter hat in der vergangene­n Woche eine Sitzung des Eu-ausschusse­s des Bundestags geleitet. Auffallend war dabei, dass er seinen 15 Monate alten Sohn mitgebrach­t hatte. Wir wissen nicht, ob es dem Papa an einer Betreuung gemangelt hat, oder ob Hofreiter junior bereits so brennend an der Eu-politik interessie­rt ist, dass er unbedingt dabei sein wollte.

Jedenfalls war er etwas abgelenkt: Auf dem Schoß seines Vaters sitzend, hat er auf dem Tisch ein Spielzeuga­uto hin- und herbewegt. EIN AUTO! Wenn dieses Symbol für die Ermordung des Klimas in ein paar Jahren erwachsen ist, wird es Unheil bringen. Aus semiotisch­er Sicht hat also der Grüne Anton Hofreiter mit der Überlassun­g des Autos an seinen 15 Monate alten Sohn ein ganz schlimmes Zeichen gesetzt. (vp)

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FOTO: BUNDESTAGS-TV Hofreiter mit seinem Sohn im Bundestag: Fährt das Spielzeuga­uto wenigstens elektrisch?

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