Sorge um Nashornbestände
Projekte sollen die Tiere vor dem Aussterben bewahren
MAPUTO/KIGALI/HANOI (dpa) - In Mosambik und Ruanda geben Umsiedlungsprojekte Hoffnung für die Nashörner. Nachdem bereits im Juli 19 Breitmaulnashörner nach Mosambik umgesiedelt wurden, leben dort mittlerweile auch wieder Spitzmaulnashörner. Sieben Exemplare seien von Südafrika in den Zinave Nationalpark umgesiedelt worden, teilte die Peace Parks Foundation in dieser Woche mit. Zuvor galten Nashörner in dem Land an der ostafrikanischen Küste rund 40 Jahre lang als ausgestorben.
Auch weiter nördlich in Ruanda erholt sich die Population der Breitmaulnashörner leicht, nachdem die Tiere in dem ostafrikanischen Land zwischenzeitlich ebenfalls als ausgestorben galten. So wurden 30 der bedrohten Tiere vor einem Jahr von Südafrika in den Akagera-nationalpark in Ruanda umgesiedelt. Nun hat die Gruppe Nachwuchs bekommen.
Dennoch überwiegt vor dem Weltnashorntag heute die Sorge um die Tiere. In Vietnam beispielsweise sind sechs seltene Nashörner aus noch unbekannten Gründen gestorben. Die Kadaver der Tiere seien in einem Ökotourismus-park im Zentrum des Landes gefunden worden, sagte Nguyen Anh Tuan, stellvertretender Leiter des örtlichen Forstamtes, am Mittwoch. Den Behörden zufolge waren
vor Jahren neun Nashörner zu Tourismuszwecken nach Vietnam gebracht worden. Sie waren bis vor wenigen Tagen bei guter Gesundheit. Jetzt leben nur noch drei der Tiere.
In Afrika geht die Population der Nashörner laut Umweltstiftung WWF insgesamt jährlich um drei Prozent zurück. Im vergangenen Jahr zählte sie lediglich rund 18 000 Exemplare der Breitmaulnashörner sowie knapp 6200 Spitzmaulnashörner. In Afrika werden jedes Jahr Hunderte Nashörner wegen ihres Horns getötet; in Südafrika sind die Tiere besonders gefährdet. Der internationale Handel mit Nashorn-hörnern ist zwar verboten. Doch in Asien, vor allem in Vietnam und China, ist Horn in der traditionellen Medizin beliebt und bringt hohe Renditen.