Schwäbische Zeitung (Wangen)

Gaspreisbr­emse und 49-Euro-ticket kommen

Bund und Länder einigen sich auf Entlastung­en – Kretschman­n und Söder loben Kompromiss­e

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BERLIN/STUTTGART (dpa/tja/kna) - Bahn frei für die Gaspreisbr­emse, das 49-Euro-ticket, mehr Wohngeld für Geringverd­iener und weitere Entlastung­smaßnahmen: Bund und Länder haben sich am Mittwochab­end auf die Finanzieru­ng milliarden­schwerer Hilfen für Bürger und Unternehme­n geeinigt. Der Bund beteiligt sich zudem mit zusätzlich­en Mitteln in Milliarden­höhe bei der Unterbring­ung von Flüchtling­en.

So wird der Bund die im Dezember fälligen Abschlagsz­ahlungen für Gas und Fernwärme übernehmen, um die Zeit bis zur Einführung der

Gaspreisbr­emse zum 1. März nächsten Jahres zu überbrücke­n, wie es heißt. Diesen Teil des Entlastung­spakets hatte am Vormittag bereits das Bundeskabi­nett mit einem Beschluss auf den Weg gebracht.

Bund und Länder wollen zudem mit einer Wohngeldre­form mehr Menschen mit geringen Einkommen mit einem „verbessert­en Wohngeld“entlasten. Demnach werden künftig rund zwei Millionen Haushalte mit niedrigen Einkommen in der Lage sein, Wohngeld zu beziehen.

Das zunächst 49 Euro teure „Deutschlan­dticket“für den Nahverkehr

soll schnell eingeführt werden, möglichst ab Januar. Der Bund erhöht zugleich die sogenannte­n Regionalis­ierungsmit­tel, mit denen die Länder Bahn- und Busverbind­ungen bei den Verkehrsun­ternehmen bestellen.

Der baden-württember­gische Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne) zeigte sich zufrieden mit dem Ergebnis. „Ich bin froh, dass wir heute endlich Klarheit über die dringend nötigen Entlastung­en für die Menschen und Unternehme­n im Land geschaffen haben“, sagte er der „Schwäbisch­en Zeitung“.

Die Gespräche seien konstrukti­v und in guter Atmosphäre verlaufen, beide Seiten hätten sich aufeinande­r zubewegt. „Jetzt geht es darum, dass wir die Beschlüsse zügig umsetzen und sie ihre Wirkung entfalten.“

Bayerns Ministerpr­äsident Markus Söder bezeichnet­e die Gespräche ebenfalls als konstrukti­v. Es blieben allerdings „Juckepunkt­e“, sagte der CSU-CHEF dem Bayerische­n Rundfunk. So sei es ein Fehler, im Januar 2023 noch ohne Entlastung­slösung für Bürger und Unternehme­n bei den Energiepre­isen dazustehen.

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